Frankreich will den Anbau der transgenen Maislinie MON810 von Monsanto am liebsten EU-weit verbieten lassen. Da sich die EU aber in diesem Punkt nicht einigen kann, hat Paris bei der Kommission einen Antrag für ein neues nationales Anbauverbot gestellt. Das zuletzt bestehende Verbot in unserem Nachbarland hatte der Europäische Gerichtshof im September 2011 wegen einer Formalität aufgehoben.
Am 20. März will Paris nun sein Verbot für den GVO-Mais wieder einführen. Voraussetzung ist aber die Zustimmung aus Brüssel, die noch aussteht. Presseberichten zufolge mehren sich allerdings die Stimmen, die einen Alleingang ohne Erlaubnis der Kommission fordern. Man brauche die EU gar nicht um Erlaubnis fragen, heißt es.
Auf der anderen Seite gibt es Landwirte, die auf eine liberale Vorgabe aus Brüssel setzen. Sie würden gerne in diesem Jahr den veränderten Mais legen. Zwar will Monsanto in Frankreich keinen MON 810 mehr verkaufen, anbauwillige Landwirte hätten sich aber bereits in Spanien eingedeckt, schreiben die Zeitungen. Nach bisheriger Rechtslage kommt der Mais bei ihnen in den nächsten Wochen legal in den Boden, sobald die Witterung warm genug ist. (ad)
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