Mit deutlicher Kritik hat die FDP-Bundestagsabgeordnete Carina Konrad auf die Kritik von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner reagiert, die Agrarbranche verharre zu sehr in einer Verteidigungshaltung gegenüber Kritikern und verweigere sich notwendigen Veränderungen.
„Landwirtschaft entwickelt sich sehr wohl weiter“, sagte die stellvertretende Vorsitzende des Ernährungsausschusses beim „Berliner Abend“ vom Forum Moderne Landwirtschaft (FORUM) in der vergangenen Woche. Konrad verwies auf die dramatischen Änderungen, die allein die Digitalisierung auf den Betrieben in den vergangenen Jahren hervorgerufen habe. Von einem „Weiter-so“ in der Landwirtschaft könne daher überhaupt keine Rede sein.
Die FDP-Politikerin sieht die wesentlichen Probleme in fehlenden verlässlichen politischen Grundlagen und einem unzureichenden Wissen vor allem städtischer Verbraucher über Landwirtschaft. Politik hat nach Auffassung von Konrad die Aufgabe, in der Öffentlichkeit für die moderne Landwirtschaft zu werben.
Für Konrad steht außer Frage, dass sich Landwirtschaft schon immer im Wandel befunden habe. Das Internet habe viele Arbeitsabläufe und -verfahren grundlegend verändert und neue Impulse gesetzt. Kaum ein anderer Berufsstand sei so vertraut mit permanenten Veränderungen, so die Landwirtin aus Rheinland-Pfalz.
Konrad sieht ein erhebliches Spannungsverhältnis zwischen Landwirten und Verbrauchern. Auf der einen Seite gebe es die „Sehnsucht der Städter“ nach Information und Transparenz. Demgegenüber stehe die „Sprachlosigkeit der Landwirtschaft“. Sie betonte in diesem Zusammenhang das Potential der Digitalisierung für die beidseitige Anerkennung und Wertschätzung.