Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Agrarantrag 2024 Maisaussaat Erster Schnitt 2024

News

Schmidt will Deutschland zum Trendsetter beim Tierwohl machen

Da die Einführung eines verpflichtenden Tierwohllabels nur über die EU möglich ist und damit lange dauert, will Bundesagrarminister Christian Schmidt mit seinem staatlichen Tierwohlsiegel Deutschland zum Trendsetter in Sachen Tierwohl machen.

Lesezeit: 4 Minuten

Da die Einführung eines verpflichtenden Tierwohllabels nur über die EU möglich ist und damit lange dauert, will Bundesagrarminister Christian Schmidt mit seinem staatlichen Tierwohlsiegel Deutschland zum Trendsetter in Sachen Tierwohl machen.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Wie er im Interview mit dem Tagesspiegel klarstellte, lässt sich das nur erreichen, wenn man gemeinsam mit allen Beteiligten Lösungen entwickele. Die Initiative Tierwohl der Bauern, Schlachter und des Handels ist seiner Meinung nach schon eine gute Grundlage. Aber jetzt gehe es darum, Tierwohl in mehr Ställe und auf mehr Teller zu bekommen. Umfragen, auch der jüngste Ernährungsreport zeigten, dass ein Großteil der Verbraucher bereit ist, mehr für Lebensmittel zu zahlen, wenn die Tiere besser gehalten werden. Dieses Potenzial wolle er heben.


„Und das kann nur mit einer klaren Kennzeichnung gelingen. Die Menschen legen heute nicht mehr nur auf die Produktqualität Wert, sondern sie möchten auch wissen, wie die Produkte erzeugt wurden. Die Verbraucher müssen sich darauf verlassen können, dass Fleisch mit dem staatlichen Tierwohllabel höhere Anforderungen erfüllt als die, die jetzt schon Gesetz sind“, so Schmidt.


Er plant, mit Schweinen zu starten und dann Geflügel hinzuzunehmen. Es gebe dann Kriterien für alle Schritte der Tierhaltung – vom Bauern bis hin zum Fleisch im Supermarktregal. Das Label wird mehrstufig sein. Das heißt: Die Anforderungen sind auf den einzelnen Stufen unterschiedlich ambitioniert. Es geht laut Schmidt um das Platzangebot, das Beschäftigungsmaterial für Tiere oder die Gestaltung der Ställe. Im Fokus sollen Transparenz und Rückverfolgbarkeit stehen.


„Wir haben einen intensiven Arbeitsprozess hinter uns. Damit das Tierwohllabel ein Erfolg wird, müssen jetzt alle mitziehen: die Bauern, die Supermärkte und natürlich auch die Verbraucher. Wir wollen mit dem Label eine breite Öffentlichkeit erreichen. Deshalb nehme ich auch 70 Millionen Euro in die Hand, um das neue Label zu etablieren. Außerdem will ich zusammen mit den Ländern die Umsetzung in den Betrieben finanziell unterstützen.“


Thema Landwirtschaft ideologisch geworden


Der Bereich Landwirtschaft und Ernährung hat laut dem Bundesagrarminister in Deutschland eine politische, manchmal sogar eine ideologische Dimension gewonnen. „Wie man isst und was man isst, das hat in unserem Land fast schon religiöse Züge. Ich halte das für nicht zielführend“, sagte er gegenüber dem Tagesspiegel weiter. Er werde jedenfalls nicht vorschreiben, wie sich Menschen zu ernähren haben.


Allerdings stehe er weiter zu seinen Schweinefleisch-Aussagen für Kitas. „Es geht hier um kulturelle Fragen. Wir können nicht kulturelle Unterschiede auffangen, indem wir uns auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen. Ich sehe nicht ein, wieso die Konsequenz von größerer Vielfalt weniger Angebot sein soll. Alle Kinder, egal welchen Hintergrund sie haben oder welcher Religion sie angehören, sollten sich so ernähren können, wie sie wollen – auch mit Schweinefleisch im Angebot.“ Schweinefleisch sei ein Teil unserer Ernährungstradition.


Zur Forderung des Umweltbundesamtes, Fleisch und Milch mit einer höheren Mehrwertsteuer zu belegen, erklärte der CSU-Politiker, man könne keinen Besteuerungskatalog nach

„gutem“ oder „schlechtem“ Essen festlegen. Künstliche Preiserhöhung durch eine Steuererhöhung – in die Staatskasse – nütze weder der Umwelt noch den Verbrauchern.


Und zur Tierhaltung stellte Schmidt klar, dass die Regierung das Baurecht erst vor drei Jahren geändert habe. Diese Änderungen müssten erst einmal Wirkung zeigen. „Wir können nicht ständig mit neuen Ideen kommen. Die Bauern, die Geld in neue Ställe investieren, brauchen Planungssicherheit – wie andere Wirtschaftszweige auch. Ich gehe einen anderen Weg. Ich arbeite an einer langfristig angelegten Nutztierhaltungsstrategie, die sich unter anderem mit der Ausstattung der Ställe beschäftigt. Und wir führen ein neues, staatliches Tierwohllabel ein.“

top + Das Abo, das sich rechnet: 3 Monate top agrar Digital für 9,90€

Unbegrenzter Zugang zu allen Artikeln, Preis- & Marktdaten uvm.

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.