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Trotz Aufschwung: Höfe in BaWü immer noch 12 % unter Durchschnitt

„Die landwirtschaftlichen Erzeugerpreise für tierische Produkte haben sich positiv auf die Unternehmensergebnisse ausgewirkt. Ackerbauern müssen Einbußen verkraften“, erklärte Joachim Rukwied, Präsident des Landesbauernverbandes (LBV), am Montag in Stuttgart.

Lesezeit: 4 Minuten

„Die landwirtschaftlichen Erzeugerpreise für tierische Produkte haben sich positiv auf die Unternehmensergebnisse ausgewirkt. Ackerbauern müssen Einbußen verkraften“, erklärte Joachim Rukwied, Präsident des Landesbauernverbandes (LBV), am Montag in Stuttgart. „Nach zwei sehr schlechten Jahren haben sich die Einkommen in der Veredlung endlich verbessert. Die Milchviehbetriebe haben ebenfalls ein höheres Unternehmensergebnis erwirtschaften können.“



Das Ergebnis stieg im Wirtschaftsjahr 2016/17 (1. Juli 2016 bis 30. Juni 2017) in den landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetrieben im Durchschnitt um 29,9 Prozent auf 49.860 (2015/16: 38.380) Euro je Unternehmen. Nach schlechten Unternehmensergebnissen in den vergangenen Wirtschaftsjahren konnten die Bauernfamilien in vielen Sparten ein höheres Einkommen erzielen. „Die Steigerung ist für unsere Betriebe dringend notwendig, um Kredite zu bedienen, erforderliche Investitionen zu tätigen und für schlechte Jahre vorzusorgen“, erklärt Bauernpräsident Rukwied.



Baden-Württemberg zwölf Prozent unter Bundesdurchschnitt


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Im Bundesdurchschnitt erwirtschafteten die Betriebe im Wirtschaftsjahr 2016/17 56.833 Euro je Betrieb. Baden-Württemberg liegt damit zwölf Prozent unter dem Bundesdurchschnitt. Nach Schleswig-Holstein nimmt Baden-Württemberg den vorletzten Platz ein. Unverändert besteht eine große Spannbreite zwischen den Ergebnissen der einzelnen Bundesländer (siehe Grafik 1).



Einzelne Betriebsformen verlieren


Die Ackerbaubetriebe erwirtschafteten im abgelaufenen Wirtschaftsjahr ein Unternehmensergebnis von 33.015 (36.175) Euro je Betrieb. Das entspricht einem Rückgang um 8,7 Prozent. Im Vergleich zu allen anderen Sparten nehmen die Ackerbaubetriebe den letzten Platz im Einkommensranking ein. Im Weinbau sanken die Ergebnisse um 2,5 Prozent auf 50.550 (51.855) Euro je Unternehmen.



Schweinehaltende Betriebe erwirtschaften Einkommenszuwachs

nach Krisenjahren


Nach Krisenjahren in der Veredlung (insbesondere Aufzucht von Ferkeln und Mastschweinen) haben die Schweinehalter ein höheres Unternehmensergebnis erzielen können. Sie konnten dieses von einem äußerst niedrigen Niveau auf 77.874 (29.725) Euro je Unternehmen steigern. „In der Vergangenheit lagen die Ergebnisse so niedrig, dass die Betriebe von der Substanz leben und viele Landwirte die Schweinehaltung aufgeben mussten“, sagt Rukwied. „Dieser dringend notwendige Einkommenszuwachs verschafft den Schweinehaltern etwas Luft, um überhaupt eine Zukunftsperspektive zu haben.“



Einkommenssteigerungen auch bei anderen Betriebsformen


Die Milchviehbetriebe profitierten vor allem vom gestiegenen Milchpreis. Die Unternehmensergebnisse haben um 32,7 Prozent auf 56.530 (42.601) Euro je Betrieb zugelegt. Futterbaubetriebe mit Rindermast und Mutterkühen verbuchten eine Ergebnissteigerung um 22,4 Prozent auf lediglich 33.635 (27.480) Euro je Unternehmen. Gemischtbetriebe erwirtschafteten ein Ergebnisplus um 38,4 Prozent auf durchschnittlich 44.364 (32.048) Euro je Betrieb. Bei den Obstbaubetrieben stieg das Unternehmensergebnis im Durchschnitt um 33,8 Prozent auf 51.209 (38.273) Euro je Unternehmen.



Wirtschaftliche Lage der Landwirtschaft etwas besser


„Nach schwierigen Vorjahren haben die Betriebe dringend eine Preiserholung und bessere Erlöse gebraucht", stellt Rukwied fest. „Allerdings warten die Ackerbauern immer noch auf eine Verbesserung ihrer Einkommenssituation." Um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben und wichtige Investitionen für die Zukunft tätigen zu können, seien langfristig höhere Preise aller landwirtschaftlichen Erzeugnisse notwendig.



Steuerlich begünstigte Risikovorsorge endlich einführen


„Die Krisenjahre haben beispielsweise bei der Veredlung tiefe Löcher ins Betriebsbudget gerissen“, erklärt der LBV-Präsident. „Verluste müssen ausgeglichen und für künftige Tiefpreisphasen sollte vorgesorgt werden. Eine Steuervorauszahlung, basierend auf einem guten Jahr, trifft die Bauernfamilien bei einem darauffolgenden schlechten Jahr besonders hart. Die Politik muss endlich für alle landwirtschaftlichen Betriebe eine steuerlich begünstigte Risikovorsorge möglich machen“, fordert Rukwied. "Mit dieser Vorsorgemöglichkeit könnten die Betriebe Einkommensschwankungen ausgleichen und damit Risiken mindern. So zeichnet sich beispielsweise für viele Betriebe im Obst- und Weinbau im laufenden Wirtschaftsjahr (2017/18) eine sehr schwierige Lage durch die Frostschäden im April ab.“



Unternehmensergebnisse der einzelnen Betriebsformen

  • In den Milchviehbetrieben stieg das Unternehmensergebnis 2016/17 im Durchschnitt um 32,7 Prozent auf 56.530 (2015/16: 42.601) Euro je Unternehmen.
  • Die Futterbaubetriebe mit Rindermast und Mutterkühen verbuchten eine Ergebnissteigerung um 22,4 Prozent auf 33.635 (27.480) Euro je Unternehmen.
  • Nach jahrelangen roten Zahlen konnte die Veredlung die Unternehmensergebnisse 2016/17 im Durchschnitt um 162 Prozent auf 77.874 (29.725) Euro je Unternehmen steigern.
  • Die Ackerbauern müssen ein um 8,7 Prozent niedrigeres Ergebnis verkraften. Je Unternehmen erwirtschafteten sie im Durchschnitt 33.015 (36.175) Euro.
  • Die Gemischtbetriebe erwirtschafteten ein Ergebnisplus um 38,4 Prozent auf durchschnittlich 44.364 (32.048) Euro je Unternehmen.
  • Im Obstbau stieg das Unternehmensergebnis im Durchschnitt um 33,8 Prozent. Die Obstbaubetriebe erwirtschafteten 51.209 (38.273) Euro je Unternehmen.
  • Im Weinbau nahm das Ergebnis um 2,5 Prozent auf 50.550 (51.855) Euro je Unternehmen ab.

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