Unter dem Motto „Besser spät als nie“ begrüßt der Präsident des Sächsischen Landesbauernverbandes, Wolfgang Vogel, die am 7. Dezember vom sächsischen Kabinett verabschiedeten Förderrichtlinien. Damit leistet der Freistaat einen eigenständigen Beitrag zur Unterstützung seiner Landwirtschaftsbetriebe bei der Bewältigung der Agrarmarktkrise.
Insbesondere in der Milchproduktion, aber auch in anderen Veredlungsbereichen und im Ackerbau sind in den vergangenen Jahren zum Teil existenzbedrohende Verluste entstanden. Da bis heute unsere Landwirte über keine steuerbegünstigte Risikorücklagemöglichkeit verfügen, spüren sie das volle Ausmaß der Preisschwankungen des Weltmarktes.
Hinzu kommen Entscheidungen der europäischen Politik, die mühsam aufgebaute Wirtschaftsbeziehungen zunichtemachten. Auch vollmundig angekündigte Exportinitiativen der Bundesregierung haben die internationalen Geschäftsbeziehungen im Lebensmittelsektor nicht spürbar beleben können. „Wer heute denkt, dass mit derzeitigen Milchpreisen von knapp über 30 Cent je Liter oder 1,62 Euro je Kilogramm beim Schweinefleisch die Welt wieder in Ordnung ist, der vergisst die angehäuften finanziellen Verluste der letzten Jahre.
Investitionsentscheidungen mussten auf Eis gelegt werden, Kredite wurden zur Liquiditätssicherung aufgenommen und demnächst fällige EU-Gelder sind längst verpfändet. Um diese Lücken annähernd wieder schließen zu können, benötigen Sachsens Landwirte drei bis vier Jahre bei mindestens 35 Cent je Liter Milch und 1,75 Euro je Kilogramm Schweinefleisch ohne jegliche Marktstörungen“, schätzt Vogel ein.