Faserreiches Gras, z. B. von extensivem Grünland, Streuobstwiesen oder Landschaftspflegeflächen in Süddeutschland könnte in naher Zukunft sehr gefragt sein. Der Papierhersteller Scheufelen aus Lenningen im Landkreis Esslingen produziert seit kurzem Papier, das zu 50 % aus faserreichem Heu gewonnen wird. Der Rohstoff wird zunächst pelletiert, bevor er dann weiterverarbeitet wird.

Der große Vorteil ist der viel geringere Wasser- und Energieverbrauch bei der Gewinnung des Faserstoffs. „Bei Holz benötigen wir dafür 6 000 Liter Wasser pro Tonne Zellstoff, bei Heu hingegen nur einen Liter pro Tonne“, erläutert Horst Lamparter, Leiter Vertrieb und Marketing der Papierfabrik Scheufelen GmbH.

Das Unternehmen investiert 2018 in eine eigene Pelletierungsanlage und benötigt dann jährlich 20 000 Tonnen Heu, dass in Form von Ballen geliefert wird. Laut Lamparter führt das Unternehmer bereits Gespräche mit Maschinringen und Kreisbauernverbänden, um Heulieferanten zu gewinnen.

Gesucht wird vor allem Material, das sich als Futter für Wiederkäuer oder als Biogassubstrat nicht mehr gut eignet. Je älter und faserreicher das getrocknete Gras, umso besser sei es für die Papierproduktion geeignet.