John Deere und General Motors wollen offenbar in den USA den Begriff „Eigentum“ aufweichen. Ein Landwirt kaufe zwar die Maschine, die Rechte behalte aber der Konzern, schreibt Kyle Wiens auf dem Portal Wired.com. Ähnliches betreibt bekanntlich schon Apple mit seinen Geräten.
So soll John Deere in einer Eingabe an das United States Copyright Office erläutert haben, dass die Landwirte die Maschinen nur besitzen, aber nicht die Eigentümer sind. Da die Schlepper-DNA heute aus Computern und Software bestehe, gewähre der Hersteller vielmehr nur ein Nutzungsrecht für die Lebensdauer der Maschine. „Oder kurz gesagt: Es bleibt ein John Deere Trecker und Sie dürfen ihn nur nutzen“, so Wiens.
In anderen Unternehmen gebe es inzwischen ähnliche Sichtweisen, heißt es weiter. Ausschlaggebendes Argument ist wohl in allen Fällen die Software, die im Eigentum des Herstellers bleibt und ohne die die Hardware, also der Traktor, nicht mehr funktioniert. Wiens berichtet in diesem Zusammenhang von einem Landwirt, der seine Sämaschine nicht mehr selbst reparieren konnte, weil er keinen Zugriff auf das Diagnosegerät und die Software bekam.
Ziel der Hersteller sei es, den Kunden das Modifizieren und Reparieren von Maschinen zu verbieten und sie somit in Abhängigkeit des Vertragshändlers zu bringen. Sperren in der Software für Laien seien daher heute schon Standard. John Deere rechtfertigt, dieses Vorgehen sei lediglich ein Schutz vor Produktpiraterie und illegaler Manipulation. Die Software unterliege dem Patentschutz und sei Betriebsgeheimnis.
Das amerikanische Copyright Office will nun offenbar im Juli entscheiden, welche High-Tech-Komponenten beim Kauf den Besitzer wechseln und welche nicht.