Die stark gestiegene Nachfrage nach Öko-Lebensmitteln und -Getränken sei laut Daniela Gehler, Geschäftsführerin des Landesfachausschusses Ökologischer Landbau im Bayerischen Bauernverband (BBV) ein sehr ermutigendes Signal für die Bio-Höfe und solche, die es noch werden wollen. Der Öko-Anteil an allen Verbraucherausgaben liege aber dennoch erst bei rund sieben Prozent, was für einen deutlichen Ausbau der Öko-Erzeugung nicht reiche. Zudem gingen die bayerischen Bio-Bauern und -Bäuerinnen leer aus, wenn beispielsweise in Kita-Küchen hohe Bio-Anteile erreicht werden, aber die Waren oder Tiefkühlgerichte sonst woher kämen. „Bio ist gut, aber Bio aus Bayern ist besser“, betonte Gehler.
Gastronomen und Großküchen: mehrere Ansatzpunkte für Regionalprofil
Während die Verbraucher heute in den Lebensmittelgeschäften eine große Auswahl an regionalen Produkten vorfänden, spiele Regionalität in der Gastronomie viel zu selten eine Rolle. „Dabei wird ein Drittel der Lebensmittel außer Haus verzehrt“, skizzierte Gehler das enorme Absatzpotential für regionale Lebensmittel in Gemeinschaftsverpflegung, Restaurants, Imbissen und Co. Der BBV sehe mehrere Ansatzpunkte, wie Gastronomen und Großküchen ihr Regionalprofil schärfen und damit ein Zeichen für heimische Erzeugung und kurze Wege setzen könnten.
Das beginne schon bei der Ausschreibung, wenn beispielsweise bei der Verpachtung von Kantinen ein bestimmter Anteil an Produkten mit dem bayerischen Bio- Siegel vorgegeben werde. Zusätzlich sei es wichtig, dass Küchenchefs bei den Großhändlern, bei denen sie üblicherweise bestellten, auch bayerische Waren finden und ordern könnten. Nicht zuletzt gelte es, die Verbraucher weiter zu sensibilisieren, damit diese auch beim Außer-Haus-Verzehr auf regionale Bioprodukte achteten und diese gezielt nachfragten. „Jeder Schritt hin zu mehr „Bio aus Bayern“ im Außer-Haus-Verzehr schaffe die Grundlage für mehr Bio- Betriebe in Bayern“, so Gehler.