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Die Vielfalt der Gemüsebeete

Bereits das Anlegen der Beete im Gemüsegarten ist die Grundlage für eine erfolgreiche Ernte. Reihenbeete, Hochbeete und Hügelbeete bieten Vor- und Nachteile.

Lesezeit: 6 Minuten

Andrea Jungwirth berichtet über den Gebmüsegarten

Daseigene Gemüse selbst anzubauen, liegt im Trend und es macht Freude, Paradeiser, Gurken und Co. zu ernten. Zuerst müssen aber die passenden Gemüsebeete im Garten angelegt werden, damit die Pflanzen gut gedeihen. Egal, ob Hügelbeete oder moderne Hochbeete, jeder Hobbygärtner findet seine Variante.

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Der Klassiker, das Reihenbeet

Gemüsebeete sehen in Gärten meistens sehr ähnlich aus, es sind rechteckige Beete mit Wegen dazwischen. Die Beete sind leicht erhöht, lassen sich von beiden Seiten gut erreichen und bearbeiten und werden meist in geraden Reihen angelegt. Diese Gemüsegartengestaltung ist sehr traditionell und einfach umzusetzen.

Die rechteckigen Reihenbeete mit Laufwegen dazwischen haben sich bewährt, wie im „Lehrbuch“ sollten sie aber nicht breiter als 1,2 m und nicht länger als 5 m sein. Ansonsten würde man schnell ins Beet hineinsteigen und möglicherweise Pflanzen beschädigen, wenn man auf die andere Seite möchte.

Die Lage wird am besten von Nord nach Süd ausgerichtet, so erhalten die Pflanzen viel Licht und Sonne. Der Platz wird so ausgesucht, dass er windgeschützt, aber luftig ist, schattenspendende und nährstoffzehrende Bäume weit genug entfernt sind. So angelegt, eignen sich diese Beete gut für den Anbau der Gemüsepflanzen in Reihen und das Prinzip der Mischkultur ist gut umsetzbar.

Für die Beeteinfassung ist möglich, was gefällt. Einfassungen aus Naturstein, mit Holzrahmen, kleinen Flechtzäunen oder auch niedrigen Pflanzen, wie etwa die Buchsbaumeinfassungen, halten Schädlinge fern und die Erde gut im Beet. Eine Beeteinfassung mit Buchsbäumen ist sehr traditionell und kennen wir von alten Kloster- oder Herrschaftsgärten.

Aufgrund des stark auftretenden Buchsbaumzünslers wird das Aussetzen von Buchsbaum nicht mehr empfohlen. Ersatzpflanzen für den Gemüsegarten sollten aber auf jeden Fall ungiftig sein. Somit ist die dem Buchs zum Verwechseln ähnliche Japanische Stechpalme nicht zu empfehlen. Zwergformen vom Hartriegel oder Sanddorn, oder auch der Kugel-Weißdorn, sind gute und ungiftige Alternativen. Die Gehwege zwischen den Gemüsebeeten können mit Steinplatten oder Rindenmulch befestigt werden.

Das bequeme Hochbeet

Hochbeete gibt es wahrscheinlich schon so lange wie Menschen Gemüse anbauen, doch erst in den letzten zehn Jahren boomen sie so richtig. Sie sind nicht nur sehr praktisch, sondern auch ein Blickfang und optisches Highlight für den Garten. Sie haben sich aus Hügelbeeten entwickelt und werden daher so ähnlich anlegt. Auch wenn Hochbeete aus sehr unterschiedlichen Materialen gefertigt sein und verschiedene Größen haben können, haben sie eines gemeinsam: die bequeme Arbeitshöhe. Gemüse wächst darin besonders gut, das liegt an der speziellen Befüllung und der guten Erwärmung der Erde.

Die Wahl der Materialien: Hochwertige Hochbeete sind entweder aus langlebigem, dickem Holz, Kunststoff oder Metall gefertigt. Auch Recyclingmaterialien wie ausgediente Paletten, Terrassendielen, Metallplatten oder Ziegelsteine liegen im Trend, ebenso alte Lagerkörbe aus der Industrie oder ausgediente Weinfässer. Die unterschiedlichsten Materialen oder Gefäße dienen kreativen Köpfen als Basis für ihr Hochbeet. Fällt die Entscheidung auf Holz, so muss die Innenseite des Hochbeetes mit einer Noppen- oder Teichfolie vor Feuchtigkeit geschützt werden.

Richtig geschichtet

Das A und O ist die Befüllung. Am Boden des geplanten Hochbeetes wird zuerst ein enges Maschengitter oder Hohllochziegel als Schutz vor Wühlmäusen gelegt. Danach kommen grobe Holzscheite, Äste oder Hackschnitzel als unterste Schicht hinein. Hackschnitzel verrotten durch die grobe Struktur langsamer als klassischer Grünschnitt. Dadurch senkt sich die Erde im Hochbeet in den Folgejahren weniger stark. Schon nach einem Jahr kann die Erde noch um zehn bis zwanzig Zentimeter absinken.

Feines Häckselgut, dünne Äste, Laub oder Rasenschnitt folgen als nächste Schicht, und erst zum Abschluss kommen Kompost und gute Erde in das Hochbeet. Die einzelnen Schichten müssen immer wieder verfestigt werden, am besten tritt man dazu die Schichten mit den Füßen fest. Die Höhe der einzelnen Schichten richtet sich nach der Höhe des Hochbeets und jede Schicht wird von unten nach oben immer feiner.

Reichlich Füllmaterial

Viele unterschätzen die Menge an organischem Material und Erde, die man für ein Hochbeet benötigt. Daher errichtet man es am besten im Frühjahr, wo reichlich Laub, Baum- und Strauchschnitt und auch reifer Kompost anfällt. Wird Erde zugekauft, sollte aus Umweltschutzgründen nur torffreie Erde verwendet werden.

Der ständige Verrottungsprozess im Inneren erzeugt reichlich Wärme und Nährstoffe, dadurch wächst Gemüse besonders gut. Nach etwa fünf Jahren ist die Erde aber verbraucht und das Holz verrottet, dann sollte das Hochbeet neu aufgesetzt werden.

Hügelbeete geben Wärme

Wie das Hochbeet, besteht ein Hügelbeet nicht nur aus Erde. Ohne feste Begrenzung wird es in Schichten aufgesetzt und am besten im Herbst angelegt. Ein Hügelbeet sollte etwa 1,5 m breit, rund oder länglich sein. Durch die Höhe von etwa 0,5 m wird die Oberfläche stark vergrößert und man erhält eine ordentliche Fläche, die mit Gemüse bepflanzt werden kann. Ein Hügelbeet ist ideal bei schweren und nassen Böden, die sich schlecht erwärmen und zu Staunässe neigen. Denn die groben Schichten im Hügelinneren sorgen für eine gute Durchlüftung. Durch die Verrottung entsteht Wärme und die Wurzeln der Pflanzen stehen nicht im „Wasser“. Im Frühjahr erwärmt sich das Beet besser und es kann zwei bis drei Wochen früher geerntet werden als in einem flachen Beet.

So legt man Hügelbeete an

Dort wo das Hügelbeet hinkommen soll, wird zuerst die Erde oder der Rasen abgestochen. Die Lochtiefe sollte etwa 30 cm betragen. Danach werden Boden und Rand mit einem Drahtgitter als Wühlmausschutz ausgelegt. Nun folgen Äste, Hackschnitzel oder Reisig, als zweite Schicht kommt Rasenschnitt oder Stroh darüber. Die beiden ersten Schichten sollten etwa zehn Zentimeter hoch sein. Danach folgt eine dünne Schicht Erde, am besten wird dazu das Aushubmaterial verwendet. Auf die Erde folgt eine Schicht Laub, die angefeuchtet wird und erst jetzt zum Schluss als letzte Lage kommt gute Erde mit Kompost gemischt auf das Beet. Dieser Abschluss sollte 20 cm dick sein.

Richtig bepflanzt

In den ersten zwei Jahren nach Anlegen des Hügelbeetes stehen den Pflanzen besonders viele Nährstoffe zur Verfügung. Daher sollten am Anfang Starkzehrer bevorzugt angebaut werden. Damit nicht zu viel Erde nach außen abrutscht, werden Tiefwurzler an den Rand des Beetes gesetzt.

Vor allem nach starkem Regen könnte sonst vermehrt Substrat weggeschwemmt werden. Hoch wachsende Pflanzen wie Mais, Stangenbohnen oder Tomaten dürfen auf der Nordseite wachsen, denn so werfen sie auf kleinere Pflanzen keinen Schatten. Nach sechs Jahren ist dann Schluss: Dann sind die Materialien verrottet und das Beet ist inzwischen stark abgesunken. Nun ist es Zeit, ein neues an einer anderen Stelle anzulegen.

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