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Fendt Vario 516: Ein Einser für das Bedienkonzept

FendtOne heißt das im Fendt Vario 500 verbaute Bedienkonzept, das die Arbeit auf dem Feld und im Büro kombinieren kann. Diese Features sind uns an dieser Serie noch aufgefallen.

Lesezeit: 6 Minuten

Georg Schuller, Hans Grasser vom top agrar-Testteam Hartberg berichten.

Die Arbeit auf dem Feld mit der im Büro am Traktor kombinieren? Beim unserem Testtraktor Fendt 516 Vario Profi+ ist das mit dem Bedienkonzept FendtOne möglich. Es ist die Verbindung zwischen PC im Büro und Traktor und ermöglicht, ortsunabhängig zu arbeiten. Die Bedienung am Traktor ist die gleiche wie am Schreibtisch, die Datenübertragung erfolgt kabellos. Alle Funktionen des Traktors sind auf einem Bildschirm abrufbar.

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Schnell gelesen

Der Fendt 516 ist vom Design her ein sehr gelungener Traktor.

Die größten Pluspunkte sammelt er im Bereich Fahrkomfort und Bedienung.

Sein Hubwerk arbeitet sehr fein und genau.

Verbesserung sehen wir im Bereich des Wechsels der beiden Fachbereichsgruppen.

Daten fürs Büro verfügbar

Für die Arbeit am Traktor (onboard) bietet FendtOne in der Kabine drei Anzeigeflächen: Das digitale Dashboard unterhalb des Lenkrades und zwei Terminals an der Armlehne und im Dach. Und FendtOne offboard ergänzt die bereits bestehenden Anwendungen auf der Maschine.

So können die Daten des Traktors und des Anbaugeräts direkt für die Dokumentation genutzt werden. Damit können Landwirte und auch Lohnunternehmer ihre Zeit effizienter nutzen. Zwar haben wir diese Möglichkeit während unseres Tests nicht genutzt. Dennoch ist dies aus unserer Sicht eine zukunftsweisende Technik.

12" Terminal an der Armlehne

In der Ausstattung Profi+ verfügt der Fendt Vario 516 über ein 12"-Terminal an der Armlehne, einen 3L-Joystick und zwei so genannte Rockerpaare (Linearmodule) zur Bedienung der Hydraulikventile. Die Bedienung erfolgt überwiegend über den Multifunktionsfahrhebel, der sehr übersichtlich ist. Daneben befindet sich der 3L-Joystick, der sehr gut in der Hand liegt, und über den auch die Fahrtrichtung wechseln kann.

Diese Hebel sind mit allen Funktionen frei belegbar. Das Verschieben der Funktionen Steuergeräte, Hydraulik etc. funktioniert über das 12"-Terminal ausgesprochen gut und einfach. Das optionale Dachterminal bietet den gleichen Funktionsumfang wie das Terminal an der Armlehne. Dies war sehr angenehm beim Arbeiten: Auf einem konnte man die Traktoreinstellungen beibehalten und am anderen die Isobus-Geräte oder Spurführungen etc. abrufen. Dadurch mussten wir nie die Oberflächen wechseln. Bei aller guten Bedienung sind wir aber auch auf etwas gestoßen, was zu verbessern wäre. Und zwar sind die beiden Außenspigel nur über den Monitor verstellbar. Hier wäre ein einfachere Möglichkeit wünschenswert.

Ausgezeichnete Rundumsicht

Bleiben wir gleich bei der VisioPlus-Kabine: Sie bietet ausreichend Platz für Fahrer und einen Beifahrer. Die Übersicht in allen Richtungen mit einem durchgehenden vertikalen Sichtfeld von 77° ist sehr gut, vor allem nach hinten.

Selbst die Untenanhängung ist gut sichtbar, es wird kein Spiegel an der Heckscheibe benötigt. Ein weiteres Highlight des Vario 516 Profi+ ist der Fahrkomfort. Mit der niveaugeregelten Vorderachsfederung, der pneumatischen Kabinenfederung, gefedertem Fahrersitz in Kombination mit der aktiven Schwingungstilgung am Heckkraftheber, dem schwingungsgedämpften Frontkraftheber sowie der steuerbaren Fendt Reaction-Lenkung für sicheren Geradeauslauf spielt der Vario 516 Profi+ in der höchsten Komfort-Liga.

Selbst nach vielen Stunden fällt einem dadurch die Arbeit so leicht wie zu Beginn. Außerdem ist die Kabine auch sehr leise. Hinter dem Beifahrersitz befindet sich ein schließbares Ablagefach, was auch als Kühlfach für Getränke genutzt werden kann.

Der 516 ist der größte der 500er Vario-Baureihe. Diese umfasst vier Modelle von 124 bis 163 PS. Das Eigengewicht des 516 Profi+ beträgt laut unserer Wiegung 7.600 kg. Fendt merkt hierzu an, dass das Leergewicht 6.400 kg beträgt. Bei der Testmaschine kommt die Mehrausstattung wie Frontkraftheber/Frontzapfwelle, Frontladeranbauteile, pneumatische Kabinenfederung zum Tragen. Der Wendedurchmesser ohne Allrad lag bei 5,10 m – dies ist ein sehr guter Wert.

Deutz-Motor mit 163 PS

Unter der Haube arbeitet ein 4 Zylindermotor mit 4,04 Liter von Deutz. Dieser Motor erfühlt die Abgasstufe 5. Bei unseren Zapfwellentest konnten wir bei 932 U/min eine Leistung von 155 PS ermitteln. Der Motor zeichnet sich durch hohe Laufruhe aus. Beim Grubbern mit einen 3 m-Flügelschargrubber haben wir einen Durchschnittsverbrauch von 17,3 l und beim Rundballenpressen von 15,4 l ermittelt – das geht in Ordnung.

Zum Getriebe: Der Traktor verfügt über das Vario-Stufenlosgetriebe. Die Geschwindigkeit von 50 km/h wird bei einer Drehzahl von 1.700 U/min erreicht. Das Getriebe verfügt über zwei Fahrbereiche (Acker und Straße). Diese können am Multifunktionsfahrhebel geschaltet werden.

Dass dies noch immer nicht automatisch im Hintergrund passiert, hat uns ein wenig enttäuscht. Der einstufige Varioaufbau steht laut Fendt in den Baureihen 200, 300 und ab der neuen Baureihe 600/700 Vario Gen7 aufwärts zur Verfügung.

Feinfühliges Getriebe

Ansonsten arbeitet das Getriebe sehr feinfühlig und ermöglicht auch ein sehr sanftes Anfahren in allen Lagen. Das Getriebe kann bei der feinfühligen Regelbarkeit in vier Beschleunigungsstufen verstellt werden. Das hat uns sehr gut gefallen.

Leider verfügt der 516 über keine automatische Handbremse. Er wird zwar im Stand gehalten, aber es besteht die Gefahr, dass die Maschine wegrollt, wenn die Feststellbremse nicht angezogen ist. Hierzu merkt der Hersteller an: „Verlässt der Fahrer den Sitz, ertönt ein Hinweiston und die Meldung, die Handbremse zu betätigen.“

Der Fendt verfügt über drei Zapfwellenstufen 540, 540E und 1.000 Umdrehungen. Optional sind 540E, 1.000 und 1.000E möglich. Die Zapfwelle läuft beim Einschalten sehr sanft an.

Die Beleuchtung mit LED-Lampen ist sehr gut. Wie man beim Vorgängermodell die Halogen- gegen LED-Lampen tauscht, darüber haben wir in der Ausgabe 10/2023 berichtet.

Das Hubwerk arbeitet sehr fein und genau und stemmt laut Hersteller 7.890 daN und am Fronthubwerk 3.420 daN. Im Heck können an beiden Kotflügeln Hydraulik, ein Steuergerät und die Zapfwelle bedient werden. Diese sind auch problemlos erreichbar. Die Hydraulikanschlüsse sind gut zugänglich und lassen sich einfach koppeln.

Bei der flexiblen Untenanhängung stießen wir auf das Problem, dass zwischen Zapfwelle und Anhängung nicht genug Platz für die Anbringung einer Weitwinkelzapfwelle war.

Noch zur Wartung: Alle Flüssigkeiten können optimal kontrolliert werden. Die Kühler werden durch das feine Sieb der Motorhaube perfekt geschützt. Zum Ausblasen lassen sie sich aufklappen, so sind sie gut zu reinigen. Eine AdBlue-Füllung reicht für gut drei Tankfüllungen – das ist angenehm.

Fazit

Der Fendt 516 Profi+ beeindruckt mit hohem Fahrkomfort. Dies liegt in erster Linie an der ausgezeichneten Kabinenfederung und der sehr guten Bedienung. Er zählt noch zu den Mittelklasse-Traktoren, zeigt aber schon, dass er auch mit schweren Gerät bereits sehr gut zurechtkommt. Allerdings haben diese Features auch ihren Preis. Der Listenpreis des 516 Vario Profi+ mit den im Datenkompass aufgeführten Zusatzaustattungen (Setting 2) des Testtraktors liegt bei 275.000 €. In der Version Power kostet er ab 204.000 €.

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Datenkompass

Produkt Fendt Vario 516 Profi+

Motor: Deutz (TCD 4.1 L4) mit 120 kW/ 163 PS Nennleistung nach ECE R 120, 4,04 Liter Hubraum, 4 Zylinder, 4 Ventiltechnik, ­Abgasnachbehandlung mit externer Abgasrückführung

Spurweite: vorn 1,88 m, hinten 1,86 m

Abmessungen: Breite 2,5 m, Länge 4,45 m, Höhe 2,96 m (o. FendtGuide) 3,01 m (m. FendtGuide)

zul. Gesamtgewicht: 10.500 kg

Nutzlast: 4.100 kg

zul. Achslast: Vorderachslast 4.800 kg Hinterachslast 8.500 kg

Radstand: 2,56 m

Anzahl hydraulischer Steuergeräte: insgesamt max. 7 dw Ventile (max. 5 dw hinten und max. 2 dw vorne)

Hydraulikpumpen: Load-Sensing mit wahlweise 110 oder 158 l/min

Hubwerke: Front 3.420 daN, Heck 7.890 daN

Zapfwelle: 540/540 E, 1.000 U/min, alternativ 540/1.000/1.000 E U/min

Bereifung Serie: Vorn 540/65R28, hinten 650/65R38

Listenpreis inkl. MwSt.: Ausstattung Power:ab 204.000 €Testtraktor Profi+:275.000 €

Zusatzausstattungen u.a.: Frontkraftheber, Kabinen- und Vorderachsfederung, FendtONE Bedienkonzept, Fendt Active Lenkung, VisioPlus Kabine mit 77 Grad durchgehendem Sichtwinkel, Wegfahrsperre; ISOBUS Steuerung, Section Control

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