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Grüne Woche

Direktvermarktung: Hemmnisse abbauen, um Zukunft zu sichern

Besonders kleinere und mittlere Direktvermarkter werden durch aufwändige Genehmigungsverfahren, Auflagen und Kontrollen oftmals ausbremst. Das muss sich ändern.

Lesezeit: 2 Minuten

In den Bereichen Urlaub auf dem Bauernhof und landwirtschaftliche Direktvermarktung müssen Hemmnisse abgebaut werden, um den Betrieben bessere Zukunftsperspektiven zu geben. So lautet das Fazit einer Podiumsdiskussion, die am Dienstag auf der Grünen Woche in Berlin stattfand.

Besonders kleinere und mittlere Unternehmen würden beispielsweise durch aufwändige Genehmigungsverfahren, Auflagen und Kontrollen oftmals ausbremst. Beispiele dafür seien die verpflichtende Nährwertkennzeichnung, das Verpackungsgesetz, die Genehmigung von Hoffesten und das Aufstellen von Schildern, das Mess- und Eichwesen, die Anforderungen und die Aufzeichnungspflichten im Hygienerecht sowie die Gebühren bei der Lebensmittelüberwachung. Hinzu kämen Probleme mit der Breitbandanbindung, der Umnutzung von Altgebäuden, dem Arbeitszeitgesetz und der steuerliche Behandlung von Speisen und Dienstleistungsangeboten.

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Sabine Hoppe von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen wies darauf hin, dass Hersteller von Lebensmitteln seit einigen Jahren Nährwerte auf den Etiketten anzugeben hätten. Für Direktvermarkter, die nur kleine Mengen produzieren und ausschließlich lokal vermarkten, gelte diese Pflicht nicht. Allerdings ist laut Hoppe in Deutschland nicht eindeutig definiert, was „klein“ und „lokal“ heißt.

Betroffen von der Nährwertkennzeichnung seien auch Anbieter von Abo-Kisten und regionale Lieferdienste, die ihre Ware übers Internet vermarkten, sowie landwirtschaftliche Betriebe mit Fleischverkauf. Letztere hätten aus hygiene- und handwerksrechtlichen Gründen in der Regel keine eigene Fleischverarbeitung mehr. Fatalerweise führe eine Lohnverarbeitung zur Pflicht der Nährwertangabe, die das Geschäft unrentabel mache. In der Folge verschwänden traditionell hergestellte Produkte kleiner Erzeuger und Verarbeiter vom Markt.

Auf dem Podium war man sich einig: Für die Zukunft von Urlaub auf dem Bauernhof und landwirtschaftlicher Direktvermarktung sei es wichtig, die gesetzlichen Rahmenbedingungen so zu vereinfachen, dass sie auch von kleineren und mittleren Unternehmen mit vertretbarem Aufwand erfüllt werden könnten. Hier seien auch die Überwachungsbehörden gefordert, vorhandene Spielräume zu nutzen, hieß es in Berlin. Denn mit steigender Bürokratie und erhöhten Anforderungen würden die oftmals geringen Gewinnspannen weiter dezimiert. Ebenso seien viele Familienbetriebe mit der Erfüllung aller Vorgaben schlichtweg überfordert.

Am Ende der Diskussion stand die eher provokativ gemeinte Frage, ob kleinere und mittlere Betriebe in Deutschland angesichts hoher bürokratischer Anforderungen überhaupt noch erwünscht seien.

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