In den Kühlhäusern der Fleischfabrik Wilhelm Brandenburg sollen Lebensmittelkontrolleure in den vergangenen Jahren wiederholt Schimmel festgestellt haben. Das berichtet das hr-Fernsehen in seiner Hessenschau. Dem Sender liegen nach eigenen Angaben entsprechende Dokumente aus den Jahren 2016 bis 2021 vor, darunter Prüfberichte des Regierungspräsidiums Darmstadt und des Frankfurter Ordnungsamtes.
Weitere darin aufgelistete Mängel seien Rost an Betriebsmitteln und Bausubstanz, starke Verschmutzungen, "Mängel in der Arbeits- und Betriebshygiene" oder fehlende Waschmöglichkeiten für Mitarbeiter. Auch eine Notausgangstür zu einem Arbeitsraum sei "nicht schädlingssicher". In jüngerer Zeit würden sich auch Vermerke über "noch nicht beseitigte Mängel aus früheren Kontrollen" häufen, heißt es. Ein zentrales Problem bleibt offenbar noch „das eigenständige Erkennen und das zeitnahe Beheben baulicher Mängel“, das sei „unbefriedigend.
Auf eine hr-Anfrage erklärte die Stadt Frankfurt, dass die Firma nach einer Kontrolle im vergangenen März umfangreiche Bau- und Sanierungsmaßnahmen eingeleitet habe, "so dass mittlerweile die Anzahl der festgestellten Beanstandungen erheblich gesunken ist".
Gegenüber dem hr kritisieren Fachleute allerdings auch die Behörden, die viel zu lange zu nachlässig gewesen seien. Auch die Kontrollen seien nicht konsequent genug, Schimmel wachse nicht über Nacht, sagte ein ehemaliger Metzgermeister.
Produktionsstätte geeignet - Neubau in Planung
Nach Informationen des Senders verarbeitet Wilhelm Brandenburg im Frankfurter Betrieb wöchentlich 1.350 t Fleisch, die deutschlandweit in tausenden Rewe- und Penny-Märkten verkauft werden. Das Unternehmen teilt in einer ausführlichen Stellungnahme mit, dass man keine Zweifel daran habe, "dass die Produktionsstätte uneingeschränkt zur Herstellung qualitativ hochwertiger und sicherer Lebensmittel geeignet ist". Zur Hygiene äußert sich die Firma zudem ausführlich auf ihrer Homepage.
Geplant sei ohnehin eine neue Fleischfabrik in Erlensee (Main-Kinzig). Der alte Frankfurter Betrieb, der teilweise seit den 1950er-Jahren besteht und mehrfach erweitert und umgebaut wurde, soll geschlossen werden.