Gericht
Nach Ärger: Niedersachsen stoppt Wolfstötungen
Der Nabu will gegen den Abschuss von Wölfen in Niedersachsen klagen. Umweltminister Lies hält die Maßnahme zwar weiter für richtig, will aber nun doch erst das Urteil des Gerichts Lüneburg abwarten.
Das niedersächsische Umweltministerium hat die Abschussfreigabe für drei auffällige Wölfe vorerst zurückgenommen. Minister Olaf Lies (SPD) folgt damit einer Bitte des Verwaltungsgerichts Lüneburg, meldet der NDR.
Ein Naturschutzverein hat den Angaben zufolge gegen zwei Abschussgenehmigungen im Landkreis Uelzen geklagt. Die Bescheide seien zwar von allen Beteiligten "sorgfältig abgewogen und geprüft" worden, sagte Lies, dennoch bekomme nun das Gericht Gelegenheit, sie zu bewerten. Es könne dann "beide Seiten anhören, ohne dass durch einen Abschuss Fakten geschaffen werden".
Lies betonte allerdings auch, dass Handlungsbedarf bestehe: "Die Weidetierhaltung ist uns wichtig. Wir investieren jedes Jahr Millionen in den Herdenschutz", sagte Lies. "Aber da, wo es nicht reicht, gibt es keine Alternative zur Entnahme."
Niedersachsen hatte Anfang April nach mehr als einem Jahr die erfolglose Jagd auf den Leitwolf des Rodewalder Rudels eingestellt. Drei andere auffällige Wölfe wurden aber neu zum Abschuss freigegeben.
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