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App geht’s im Kuhstall

Lesezeit: 4 Minuten

Morgens in den Stall gehen und dabei das Handy in der Hand halten. Für viele Milcherzeuger ist das bereits Alltag. Sie lesen die aktuellen Informationen: Kuh 134 trocken stellen, Kuh 23 besamen und Kuh 389 steht zur Kalbung an.


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Drei Kategorien:

Apps für den Kuhstall gibt es inzwischen wie Sand am Meer. Ein konkreter Vergleich der Funktionen ist kaum möglich. Aber was sollten Sie wissen, bevor Sie sich eine App auf das Handy laden? Grundsätzlich lassen sich alle Angebote in Single-Apps sowie firmenbezogene und firmenfreie Management-Apps einteilen:


  • Single-Apps: Die sogenannte „SingleApp“ ist für einen speziellen Bereich im Kuhstall ausgelegt, z.B. Fruchtbarkeit, Fütterung, Gesundheit oder Kalbung. Eine Fruchtbarkeits-App erkennt beispielsweise brünstige Tiere und liefert Besamungsvorschläge. Möchte der Landwirt jetzt auch seine Fütterung über eine App managen, benötigt er eine weitere. „Die Single-Apps sind deshalb nur für Landwirte interessant, die nur wenige Aufgaben mobil lösen. Ansonsten macht es die Vielzahl an verschiedenen Apps unübersichtlich, zumal die Verknüpfung untereinander häufig fehlt“, sagt Alfons Baumeister vom Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft Haus Düsse.
  • Firmenbezogene Management-Apps: Melktechnikhersteller bieten in Kombination mit ihrer Melktechnik ebenfalls Apps für den Kuhstall an. Diese sind mit dem Managementsystem am Computer gekoppelt. Die Apps kombinieren somit die Melkdaten mit Daten aus dem Kuhstall, zum Beispiel zur Fütterung oder Fruchtbarkeit. „Das ist ein großer Vorteil, da die Verknüpfung leicht ist und die Auswertungen erleichtert“, sagt Dr. Jan Harms von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft. Allerdings können diese Apps ausschließlich Landwirte nutzen, die in die entsprechende Melktechnik investiert haben.
  • Firmenfreie Management-Apps: Die firmenfreien Apps arbeiten unabhängig vom Melktechnikhersteller. Sie kombinieren die Melkdaten mit den Daten zum Herdenmanagement. Vorteilhaft ist, dass Landwirte nicht auf die Melktechnik-App wechseln müssen und gegebenenfalls sogar in ihren bekannten Herdenmanagement-Programmen weiterarbeiten können. „Allerdings klappt die Kopplung nicht immer einwandfrei. Und oft ist die Eingabe- und Bedienerfreundlichkeit noch ausbaufähig“, sagt Milcherzeuger Christian Völkner aus Schleswig-Holstein.


Klare Anleitung:

Grundsätzlich würden bisher alle Management-Apps die Arbeiten nur begleiten, aber nicht anleiten, erklärt Dr. Harms. Zukünftig sollten die Firmen jedoch mehr Wert auf echte Management-Tipps legen, um die Arbeit zu erleichtern. Hierzu gehöre z.B., dass auch Eingaben leicht möglich sind, um Entscheidungen zu dokumentieren. Dies sei am Handy z.B. mit der Beantwortung vorher definierter Ja-Nein-Fragen viel leichter als über die Eingabe von Text. Auch das Delegieren von Aufgaben an den Tierarzt oder an Mitarbeiter sollte möglich sein, um mehrfache Eingaben und Fehler zu vermeiden. So könnte z.B. das Trockenstellen einer Kuh an den Melker übertragen werden. Auf dessen Handy würde diese Aufgabe erscheinen und könnte anhand einer Reihe von angelegten Ja-Nein-Fragen abgearbeitet werden. So sei sofort klar, wann, von wem und womit die Kuh trocken gestellt wurde.


Da die firmenfreien ManagementApps eine große Zielgruppe ansprechen, haben wir uns diese näher angesehen. Exemplarisch haben wir dazu Betriebe mit den Apps „Herde Mobil“ und „Uniform Agri“ besucht. Beide Apps verknüpfen die Melk- und Herdendaten und laufen zusätzlich zum Herdenmanagementsystem auf dem Computer. Die Grundmodule für die Software bis zu 100 Kühe kosten jeweils ab 1000 €. Hinzu kommen Kosten für zusätzliche Optionen.


Das Fazit:

Herdenmanagement-Apps erleichtern vielen Landwirten den Alltag. Allerdings steckt die Technik noch in den Kinderschuhen. Vor allem die Dateneingabe sowie die Datenaufbereitung müssen die Hersteller dringend verbessern. Aber auch die Landwirte müssen sich bewusst machen: Ohne die regelmäßige Eingabe von Daten bringen Apps keinen Nutzen. Klären Sie deshalb im Vorfeld, ob und welche App sich für Sie eignet (Kasten unten).


Steffen Nienhaus


Kontakt: patrick.liste@topagrar.com

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