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Den Erregerdruck gering halten

Lesezeit: 3 Minuten

Umwelterreger, die die meisten Euterentzündungen verursachen, benötigen Nahrung und Wasser. Einige, wie die coliformen Bakterien, können sich bei warmen Temperaturen besonders gut vermehren. Streptococcus uberis kommt auch mit kälteren Gegebenheiten klar. Daher verschieben sich die Keimspektren in den Milchproben auf vielen Betrieben über das Jahr, abhängig von den Temperaturen.


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Die wichtigsten Quellen für Umwelterreger sind Exkremente und Einstreumaterial. In folgenden Bereichen gelangen Umwelterreger besonders leicht in Kontakt mit dem Euter. Daher ist die Sauberkeit hier besonders wichtig:


1. Liegeboxen


Kotverschmutzungen am Tier hängen in der Regel mit Fehlern im Haltungssystem zusammen. Falsch gestaltete Laufgänge und Liegeboxen lassen sich häufig an den Verschmutzungsmustern am Tier erkennen. Kot in den Liegeboxen wird in der Regel als Zeichen dafür gedeutet, dass die Maße der Liegeboxen zu großzügig sind. Meist ist aber das Gegenteil der Fall: Die Liegeboxen sind zu klein bemessen und die Tiere setzen Kot in die Boxen ab, weil sie darin diagonal stehen oder liegen.


Unabhängig vom Zuschnitt der Liegeboxen oder Laufgänge müssen diese regelmäßig gereinigt werden. Meist ist ein Stall sauberer, je leichter die Reinigung möglich ist. Es lohnt sich daher, Arbeitsschritte mit technischen oder baulichen Veränderungen zu erleichtern. Wenn grob profilierte Böden z.B. keine ebene Trittfläche bieten, sind diese schwerer sauber zu halten. Auch Liegeboxen lassen sich in der Regel schneller und gründlicher einstreuen, wenn es eine technische Unterstützung dafür gibt.


2. Einstreu


Doch nicht immer ist Keimdruck sichtbar. Auch in vermeintlich sauberen Einstreumaterialien tummeln sich oft Bakterien in hoher Zahl. Insbesondere wenn Feuchtigkeit oder Exkremente hinzukommen, bieten organische Materialien einen guten Nährboden für Bakterien. Ein geringer Wassergehalt im Einstreumaterial dämmt das Keimwachstum ein. Der Feuchtegehalt in Einstreumaterial, das im direkten Kontakt zum Tier steht, sollte unter 25% liegen. Wenn häufig frisches Material nachgestreut wird, kann das zusätzlich den Infektionsdruck senken.


Tiefstreuställe gelten als gute Lösung für Trockensteher und frischmelkende Kühe. Diese sind aus Sicht des Infektionsrisikos ein großes Problem. Eine sich bildende Mistmatratze ist ein großes Keimreservoir, dem die Euter im Liegen permanent ausgesetzt sind.


Auch die Futteraufnahmen sind auf Tiefstreu schlechter als in Laufställen mit Liegeboxen. Um Stress und Infektionsrisiko in einem Tiefstreustall einzudämmen, benötigt man mindestens 10 bis 12 m2 Liegefläche pro Tier zuzüglich Fressgang und etwa 10 kg Stroh pro Tier und Tag. Außerdem sollten Sie die Zeit der Kühe im Tiefstreustall auf das Nötigste beschränken.


3. Melken


Neben der Umwelthygiene ist die Melkhygiene wichtig, um Infektionen zu vermeiden. Alle Materialien im Melkstand sollten sich leicht reinigen lassen und eine möglichst kleine Oberfläche für die Anhaftung von Keimen haben. Daher gehören Handschuhe, Ärmelschoner und Schürze zur Grundausstattung eines Melkers.


Das Vordippen senkt die bakterielle Belastung auf der Zitzenhaut, mit der die Kühe in den Melkstand kommen, etwa um das Fünffache. Das Nachdippen wiederrum verringert das Keimwachstum nach dem Melken auf der mit Milch benetzten Haut. Filmbildende Mittel sind dabei nicht zu empfehlen. Sie desinfizieren nicht länger als flüssige, aber fördern das Anhaften von z.B. Einstreumaterial.


Das Nachdippen ist nachweislich eines der effektivsten Mittel im Zusammenhang mit der Melkarbeit, um neue Infektionen zu vermeiden. Wissenschaftliche Studien haben wiederholt gezeigt, dass sich damit Neuinfektionen um etwa 50% reduzieren lassen. Geeignete Mittel enthalten einen ausreichenden Anteil an Haut pflegenden Stoffen (ca. 10%) und eine geprüfte desinfizierende Komponente (z.B. Jod oder Chlordioxid).

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