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Dippmittel-Verbrauch schwankt um 2200 €

Lesezeit: 4 Minuten

Etliche Melkroboter versprühen zu viel Dippmittel. Wie sich der Verbrauch senken lässt, erklären Thomas Bonsels und Heino Schmitz vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen.


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Die ersten Praxisergebnisse aus Hessen sorgen bereits für Aufsehen: Melkroboter verschwenden bis zu 800 € an Spül- und Desinfektionsmitteln pro Jahr (vgl. top agrar 10/2017, ab Seite R18). Doch es kommt noch dicker: Der Dippmittel-Verbrauch am Roboter ist oft viel zu hoch. Im Extrem versprüht eine Anlage für über 2000 € mehr Dippmittel als nötig.


800 l Dippmittel pro Jahr:

Dieser Verlust ist schnell erreicht. Denn je nach Hersteller und Sprühverfahren verbraucht ein Roboter in der Regel zwischen 4 und 12 ml Dippmittel pro Euter und Melkung. Bei ca. 180 Melkungen pro Tag ergibt das einen Verbrauch von 500 bis 800 Liter Dippmittel pro Jahr. Es lohnt sich deshalb, auch hier näher hinzuschauen.


Aufgefallen ist in unserer Praxisuntersuchung, dass nicht alle Betriebe grundsätzlich dippen. Von den sechs untersuchten GEA-Betrieben dippte nur einer. Den anderen Betriebsleitern war der Verbrauch subjektiv zu hoch. Nach Herstellerangaben liegt dieser bei etwa 12 ml pro Dippvorgang. Das ist mehr als doppelt so hoch wie bei den anderen Fabrikaten. Ursache dürfte unter anderem auch die Positionierung der Sprühdüse sein.


Als Faustzahl gilt, dass 1 ml Dippmittel mehr oder weniger je Melkung auf das Jahr gerechnet knapp 57 Liter Dippmittel pro Roboter ausmacht. Das sind je nach Hersteller etwa 150 bis 200 €!


Unsere Praxiserhebung zeigt, dass es sowohl zwischen den einzelnen Herstellern, aber auch zwischen den gleichen Anlagentypen teilweise große Unterschiede im Dippmittel-Verbrauch gibt (Übers. 1). Beispielsweise schwankt der Verbrauch beim DeLaval-VMS zwischen 2,8 und 7,7 ml Dippmittel pro Melkung (Übers. 2). Umgerechnet ist das eine Differenz von etwa 1300 € pro Anlage und Jahr! Auch die Roboter von Lemmer-Fullwood (14,5 ml/Melkung) und Happel (13,6 ml/Melkung) stechen mit z.T. sehr hohen Verbräuchen heraus. Im Vergleich zum praxisüblichen Aufwand von etwa 6 ml/Melkung entstehen hier Mehraufwendungen von knapp 2200 € pro Roboter und Jahr!


Darauf achten:

Der Verbrauch hängt unter anderem vom Dippmittel bzw. dessen Viskosität, der Düsengröße, dem Sprühdruck und dem Abstand der Düse zur Zitzenspitze ab. Zudem lässt sich z.B. bei DeLaval zwischen einem Spar- und Normal-Modus wählen. Wir empfehlen das Dippen im Normal-Modus.


Sie sollten die von den Herstellern angebotenen Dippmittel verwenden. Diese sind hinsichtlich ihrer Viskosität an die Druck- und Düsentechnik des Roboters angepasst. Zudem sollte es ein Zitzendesinfektionsmittel sein, das S. aureus- und S. agalactiae-Keime auf der Zitzenhaut sicher abtötet – und aufgrund der mechanischen Beanspruchung durch häufiges Melken gleichzeitig auf hautpflegende Eigenschaften geprüft ist.


Nach dem Sprühdippen sollte an der Zitzenkuppe ein Tropfen zu sehen sein. Sie können das leicht mit dem „Löschblatt-Test“ prüfen. Halten Sie nach dem Dippen z.B. ein Klemmbrett mit einem weißen DIN A4-Papier unter die Zitzen. Darauf sollten sich bei guter Maschineneinstellung diese „Tropfen“ von jeder der vier Zitzen abzeichnen.


Lely rät, dass Sie das Dippmittel regelmäßig aufrühren oder schütteln sollten, damit es sich nicht absetzt.


Gewöhnungsbedürftig ist der Dippmittel-Vorrat bei Happel. Während Sie bei allen anderen Herstellern den leeren Kanister gegen einen vollen tauschen können, müssen Sie bei Happel das Dippmittel in einen Edelstahlbehälter umfüllen. Der Behälter wird nach dem Befüllen unter Druck gesetzt, um ein Absetzen des Dippmittels zu verhindern. Allerdings ist das Umfüllen mühselig und erfordert Muskelkraft. Hier gibt es mittlerweile externe Lösungen, die eleganter sind und das Nutzen der üblichen Kanistergebinde ermöglichen.


Nicht vergessen sollten Sie, dass auch Verbrauchsmittel ein Mindesthaltbarkeitsdatum haben. Bei Reinigungsmitteln sind es in der Regel 24, bei Desinfektions- und Dippmitteln nur 12 Monate. Achten sollten Sie zudem auf die Anforderungen an die Lagerung (z.B. Lagertemperatur). -pl-


Nicht vergessen sollten Sie, dass auch Verbrauchsmittel ein Mindesthaltbarkeitsdatum haben. Bei Reinigungsmitteln sind es in der Regel 24, bei Desinfektions- und Dippmitteln nur 12 Monate. Achten sollten Sie zudem auf die Anforderungen an die Lagerung (z.B. Lagertemperatur). -pl-


Wie groß die Schwankungen bei den Spül- und Desinfektionsmitteln sind und wie Sie hier den Verbrauch senken, lesen Sie in top agrar 11/2017 ab Seite R18.

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