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Lieferbeziehung: Von anderen Ländern lernen?

Lesezeit: 3 Minuten

Die Lieferbeziehung zwischen Milcherzeuger und Molkerei steht in Deutschland auf dem Prüfstand. Gibt es im Ausland bessere Lösungen? Über Irland und Neuseeland berichtet Ludwig Börger, Milchreferent beim Deutschen Bauernverband.


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Die Diskussion zur künftigen Lieferbeziehung zwischen Milcherzeuger und Molkerei läuft auf Hochtouren. Die Agrarministerkonferenz will nun sogar rechtlich prüfen lassen, ob sich die Vertragsbeziehungen per Gesetz für die Landwirte verbessern lassen.


Moderne Andienungspflicht:

Der Deutsche Bauernverband fordert, dass die Lieferbeziehungen so gestaltet sind, dass sowohl Milcherzeuger als auch Molkereien längerfristig mit planbaren Größen wirtschaften können. Denn dies ist heute offensichtlich nicht der Fall. Deshalb sind in Zukunft drei Punkte für eine modernere Form der Andienungspflicht wichtig:


  • Die Entscheidung von FrieslandCampina, die Anlieferungsmengen mit Prämienzahlungen zu drosseln, beweist, dass einige Molkereien trotz Mengenabfragen von den Produktionsmengen ihrer Erzeuger überrascht sind.
  • Auf der anderen Seite haben Landwirte keinerlei Sicherheit über den Erzeugerpreis, den sie in den kommenden Monaten oder gar Jahren erhalten. Die Molkereien überlassen das Preisrisiko komplett den Landwirten.
  • Die heutige Form der genossenschaftlichen Andienungs- und Abnahmeverpflichtung sorgt dafür, dass Preissignale vom Weltmarkt zu spät bei den Erzeugern ankommen und somit keine zeitnahe Reaktion erfolgen kann.


Der Vergleich der weltweiten und deutschen Milchpreise zeigt, dass die Preiskurven seit 2007 eng miteinander verbunden sind (Übersicht). Jedoch nimmt Deutschland nicht jeden Ausschlag des Weltmarktes nach oben oder unten mit. Erst wenn sich die Verwertung über einen längeren Zeitraum nach unten entwickelt hat, kommt es auch in Deutschland zu Anpassungen der Erzeugerpreise. Die Molkereien stabilisieren also die Milchpreise, auch wenn der Markt bereits stark rückläufig ist.


Wettbewerb der Liefersysteme:

Prof. Dr. Holger Thiele vom Kieler Institut für Ernährungswirtschaft meint, dass es künftig zu einem Wettbewerb der Liefersysteme kommen wird. Dabei sei wichtig, dass die Molkereien und Erzeuger gemeinsam die Milchmengen abstimmen. Und es sei entscheidend, dass es Absicherungsmöglichkeiten für die Erzeugerpreise gibt.


Einheitslösungen, die für alle Landwirte und Molkereien gleichermaßen befriedigend sind, kann es dabei nicht geben. Denn ein ostdeutscher Großbetrieb hat andere Interessen als ein kleinerer Familienbetrieb im Allgäu. Demgegenüber kann eine genossenschaftliche Großmolkerei mit mehreren Produktsparten andere Lösungen anbieten als eine auf wenige Spezialprodukte ausgerichtete Privatmolkerei.


Irland und Neuseeland:

Aufgrund der Komplexität des Themas lohnt sich ein Blick auf die weltweiten Konkurrenten.


Die genossenschaftlich organisierten Molkereien Glanbia (Irlands größter Milchverarbeiter) und Fonterra (Neuseeland, weltweit größte Genossenschaftsmolkerei) haben beispielsweise modernere Formen der Lieferbeziehungen zu ihren Milcherzeugern. Beide Unternehmen platzieren ihre Produk-te insbesondere auf dem Weltmarkt. Sie sind dementsprechend unmittelbar den schwankenden Milchpreisen aus-gesetzt.

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