Ein Gerichtsurteil aus Den Haag bestätigt die Phosphat (P)-Reduktion in den Niederlanden und verbessert damit die Chancen auf Derogation.
52 Milcherzeuger wollten ihre Produktion nicht drosseln. Sie hatten gegen die Auflagen der Regierung geklagt, weil sie kurz vor dem Stichtag (2. Juli 2015) ihre Herden aufgestockt hatten. Das reichte den Richtern nicht als Argument aus. Die Betriebe müssen ihre Produktion senken.
Für den niederländischen Bauernverband (LTO) ist das die richtige Entscheidung. „Das Urteil trifft die einzelnen Betriebe hart, ist aber wichtig für die gesamte Branche. Wir müssen die P-Menge unter die Obergrenze bringen. Das ist eine Voraussetzung für die Derogationsverhandlungen in Brüssel“, sagt Koert Verkerk vom LTO. Das Gericht bestätigte auch den gesetzlichen Rahmen für die Reduktionspläne und schaffe so Klarheit für alle Rinderhalter.
Laut Verkerk haben die Milcherzeuger ihre P-Menge deutlich reduziert. Die Kuhzahlen seien in diesem Jahr um rund 10% gesunken. Der Bauernverband ist optimistisch, dass die erlaubte P-Menge zum Jahresende eingehalten wird.
Ab dem 1. Januar 2018 sollen dann einzelbetriebliche P-Quoten gelten. Das ist eine weitere Voraussetzung für die Derogation. Über die Kosten der Emissionsrechte wird bereits spekuliert. Laut Verkerk seien mehrere tausend Euro pro Kuh und Jahr im Gespräch.