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Totgesagte leben länger

Lesezeit: 3 Minuten

Die Bestandszahlen der Rotbunten DN gingen jahrelang zurück, jetzt bleiben sie stabil: Die robuste Doppelnutzungsrasse überzeugt durch einfaches Management.


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Wer über das weite Marschland an der Westküste Schleswig-Holsteins fährt, dem stechen immer wieder kräftige rotbunte Rinder ins Auge. Auch die 90 Milchkühe von Dirk Sievers aus Borsfleth (Kreis Steinburg) weiden dort. Der Landwirt ist angetan von der perfekten Mischung aus Milch- und Mastrindern, den Rotbunten DN. Und nicht nur er: Von Berufskollegen erhält der Landwirt immer mehr Anfragen nach Deckbullen.


Robuste Rasse:

Sie alle schätzen die guten Leistungen der Tiere: Die Kühe haben eine sehr gute Fruchtbarkeit. Zudem sind sie sehr widerstandsfähig und wenig krankheitsanfällig. Die Mastbullen kommen auf tägliche Zunahmen von bis zu 1 500 g – nur aus Gras und Mais. Ausgemästet sind sie mit 20 Monaten und erreichen ein durchschnittliches Schlachtgewicht von 360 kg. Schon die dreiwöchigen Kälber bringen bis 400 €.


Die Rasse ist auch bekannt als Deutsche Rotbunte oder Rotbuntes Niederungsvieh. Mitte des 20. Jahrhunderts waren die Rinder besonders in Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Hessen vertreten.


Turbulente Jahre:

Doch dann wären die Rotbunten DN fast ausgestorben. Grund dafür war die Einkreuzung der amerikanischen Rasse Red Holstein (RH) seit den 80er-Jahren. Diese überzeugte mit einer hohen Milchleistung und war deshalb sehr begehrt. Die Zahl der Rotbunten DN halbierte sich fast von 67 000 Kühen im Jahr 1980 auf 36 500 im Jahr 2010.


Um der Verdrängung durch die Red Holstein entgegenzuwirken, führte der Rinderzuchtverband Schleswig-Holstein (RSH) 1992 eine getrennte Zucht- und Herdbuchführung für die Rassen Rotbunt DN und RH ein. Die Zahlen stabilisierten sich. Zurzeit gibt es 36 500 Rotbunt DN-Kühe. Bundesweit ist die RSH die einzige Organisation, die noch ein Zuchtprogramm für Rotbunte DN anbietet. Per Definition zählen zu dieser Rasse nur Tiere mit einem Red Holstein-Anteil von unter 25 %.


Noch konsequenter arbeitet der Verein zur Erhaltung und Förderung des Rotbunten Niederungsrindes, der sich 1993 gründete. Dieser will die genetische Basis der Rotbunten DN sichern und ausbauen, betont der 2. Vorsitzende Ludger Specker. Inzwischen beteiligen sich 89 Züchter am Zuchtprogramm, das über 5 200 reinrassige DN umfasst. Die Züchter können ihre Tiere über die Internetseite www.deutsche-rotbunte.de des Vereins vermitteln.


Zukunft in Kreuzung?

Auch im Ausland erfreuen sich die Rotbunten DN immer größerer Beliebtheit. Die Niederlande, Großbritannien und Irland importieren die Rinder, selbst nach Südamerika und Australien geht Sperma. In Belgien ist der Aufbau einer reinrassigen Rotbunt DN-Herde geplant.


Specker schätzt, dass die Nachfrage nach problemlosen Kühen steigt. Auch für Red Holstein-Züchter könnten die Rotbunten DN interessant sein: Durch die Kreuzung entstehen Tiere mit einer hohen Leistung, bei denen der Fleischtyp aber erkennbar ist. Durch den Einfluss der DN würde sich die Fruchtbarkeit verbessern und das Management vereinfachen. Swantje Hedt

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