Stinksauer sind einige Mitglieder von Hochwald aus Thalfang: Um Investitionen zu finanzieren, hält die Molkerei (2,3 Mrd. kg) in den nächsten fünf Jahren je 0,5 ct/kg von der Nachzahlung ein. Ein Teil der Landwirte ist damit nicht einverstanden und hat das Sonderkündigungsrecht genutzt. Etwa 70 Mio. kg Milch fließen zum Jahresende ab. Jetzt hat Hochwald allerdings auch bei den Sonderkündigern 0,5 ct von der Nachzahlung einbehalten. Das brachte diese auf die Palme. Geschäftsführer Detlef Latka beteuert: „Es handelt sich um einen Fehler, den wir mit der nächsten Milchgeld-abrechnung korrigieren.“
Die Landwirte sowie Insider glauben das nicht. Hochwald sei in der Branche für einen ruppigen Umgang mit Kritikern bekannt.
Latka betont, dass Hochwald 2018 etwa 120 Mio. kg von neuen Mitgliedern dazu bekomme und somit per Saldo 50 Mio. kg mehr verarbeite. Die „neue Milch“ stammt v.a. von Kündigern beim Deutschen Milchkontor. Zuletzt haben in NRW und Hessen aber einige Erzeuger ihre Kündigung beim DMK zurückgezogen, weil sie keinen Vorteil mehr in einem Wechsel sehen.