Landwirtschaftsminister Jan Philipp Albrecht hat am Donnerstag erstmals seit seinem Amtsantritt zum Gesprächskreis Milch eingeladen, um sich mit den Akteuren der Milchbranche in Schleswig-Holstein zu den aktuellen Entwicklungen und Perspektiven der Branche auszutauschen. Anschließend betonte der Minister die Bedeutung der Milchbauern für das Land: "Die Milchwirtschaft ist in Schleswig-Holstein die tragende Säule der Landwirtschaft, das soll auch in Zukunft so bleiben."
"Nach krisengeprägten Vorjahren fährt die Branche derzeit in eher ruhigem Fahrwasser. Die außerordentliche Nässe des letzten Winters, die Dürre des Sommers und die daher stark steigenden Preise für Futtermittel stellen unsere Betriebe aber noch vor eine große Herausforderung. Das macht eine Konsolidierung schwer", so der Minister. "Wenn wir in die Zukunft der Milchwirtschaft schauen, sehen wir einige Herausforderungen. Auch darum soll es bei dem heutigen Treffen gehen." Als ein wichtiges Signal bezeichnete der Minister in diesem Zusammenhang die Initiative der Milchbranche für eine Sektor-Strategie 2030.
Im Beisein von Minister Albrecht unterzeichnete die Osterhusumer Meierei Witzwort eG als erste Molkerei aus Schleswig-Holstein die Weidecharta der Initiative PRO WEIDELAND. Milchbetriebe, die ihre Produkte mit diesem Label verkaufen, verpflichten sich unter anderem, dass ihre Kühe an mindestens 120 Tagen auf der Weide grasen können, dass pro Milchkuh und Jahr mindestens 2.000 m2 Grünland vorhanden sind und ganzjährig ein Mindestmaß an Bewegung garantiert ist. Minister Albrecht wertete den Beitritt als wichtiges Zeichen in Zeiten einer tendenziell eher rückläufigen Weidehaltung und hofft auf weitere Beitritte aus Schleswig-Holstein.
Der Gesprächskreis Milch findet seit der Milchkrise 2008/2009 regelmäßig auf Einladung des Landwirtschaftsministeriums statt, Ort des Treffens war dieses Mal das Regionale Bildungszentrum Wirtschaft in Kiel.