Was sich seit Wochen angedeutet hat, ist nun offiziell: Die Eupener Genossenschaftsmolkerei Walhorn (EGM) und der Molkerei-Konzern Arla Foods wollen fusionieren. Die Aufsichtsräte beider Genossenschaften haben ihren Mitgliedern dazu einen entsprechenden Vorschlag unterbreitet. Voraussichtlich Mitte Mai entscheiden nun die Vertreterversammlungen beider Genossenschaften über den vorgeschlagenen Zusammenschluss.
Arla hat rund 12.600 Anteilseigner in Schweden, Dänemark, Deutschland, Belgien, Luxemburg und Großbritannien. Die rund 800 Mitglieder der Eupener Genossenschaftsmolkerei Walhorn (EGM) kommen größtenteils aus Belgien und Deutschland sowie aus den Niederlanden.
In einer gemeinsamen Erklärung betonen beide Unternehmen die Vorteile einer Fusion: Arla ist das fünftgrößte Molkereiunternehmen Europas. In den vergangenen Jahren hat sich das Unternehmen außerdem zu einer global handelnden Genossenschaft mit starker Ausrichtung auf europäische Milch entwickelt und möchte weiter wachsen, innerhalb und insbesondere auch in Ländern außerhalb der EU. „Diesen Weg kann Arla mit der Eupener Genossenschaftsmolkerei gemeinsam fortführen: Die Molkerei in Walhorn würde unsere Produktionsstätten in Pronsfeld und im niederländischen Nijkerk ergänzen, die wir damit künftig noch besser auslasten könnten. Zudem könnte Walhorn unseren europäischen Milchpool erweitern und uns als europäische Genossenschaft stärken“, erklärt Åke Hantoft, Vorsitzender des Aufsichtsrates von Arla Foods. „Dieser Zusammenschluss wäre für Arla ein wichtiger Schritt, um seine auf Wachstum ausgelegten strategischen Ziele zu erreichen.“
Ein Zusammenschluss mit Arla brächte den Mitgliedern der EGM eine uneingeschränkte Milchabnahmegarantie. Der Milchauszahlungspreis würde auf derselben Grundlage berechnet, wie sie für alle anderen Mitglieder von Arla gültig ist. Dieser lag im Schnitt der vergangenen Jahre um etwa einen Cent höher als bei der EGM Walhorn. „Für unsere Genossenschaft bietet der geplante Zusammenschluss eine klare Perspektive für sicheres Wachstum und mehr Profitabilität“, sagt Mathieu Dobbelstein, Aufsichtsratsvorsitzender der EGM Walhorn. „Mit Arla hätten wir einen starken Partner, der unsere genossenschaftliche Orientierung verstärkt und den Landwirten eine sichere Grundlage für die zukünftige Entwicklung bietet.“
Die Vorschläge zur Fusion sehen vor, dass die EGM Walhorn als Genossenschaft der Arla Foods amba beitritt. Sie würde somit ihre gewohnten genossenschaftlichen Traditionen fortführen können. Die individuellen Mitglieder der EGM verbleiben Mitglieder in der Genossenschaft – mit unveränderten
demokratischen Rechten. Darüber hinaus wäre die EGM Walhorn mit eigenen Repräsentanten im
Aufsichtsrat sowie in der Vertreterversammlung von Arla Foods amba vertreten.
Die Vertreterversammlungen der EGM Walhorn sowie von Arla Foods amba werden voraussichtlich
Mitte Mai über die geplante Fusion abstimmen. Um den Zusammenschluss verwirklichen zu können,
ist eine Zustimmung von mindestens 75 Prozent in jeder der beiden Genossenschaften notwendig.
Vorbehaltlich der Zustimmung der Mitglieder sowie der Wettbewerbsbehörden wird eine Realisierung
zu Ende Juli 2014 angestrebt.