Laut FrieslandCampina stabilisierte sich der Umsatz der Molkerei in der ersten Jahreshälfte 2019 gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum. Das Betriebsergebnis stieg um 18,6 % auf 210 Mio. € (erste Jahreshälfte 2018: 177 Mio. €). Die Ergebnisse hätten sich aufgrund eines Anstiegs der Verkäufe von Wertschöpfungsprodukten, überwiegend mit Käse verbessert. Insbesondere die Aktivitäten in Afrika verzeichnen starkes Wachstum und entwickelten sich auch in Asien positiv, gibt das Unternehmen bekannt. Ein weiterer Aspekt der zur Gewinnverbesserung beigetragen habe, sei der Rückgang der Milchanlieferung in den Niederlanden. So hätte die Molkerei weniger noch immer verlustbringende Basis-Molkereiprodukte wie Butter- und Milchpulver verarbeiten müssen. Die gestiegenen Eiweißpreise setzten sämtliche Margen unter Druck, denn die Verkaufspreise blieben unter der Entwicklung der Einkaufskosten, heißt es.
Der Netto-Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit sei in der ersten Jahreshälfte auf 195 Mio. € (erste Jahreshälfte 2018: 186 Mio. €) gestiegen. Der Anstieg des Betriebsergebnisses vor Abschreibungen habe den Anstieg des Betriebskapitals größtenteils ausgeglichen. Der Netto-Cashflow aus der Investitionstätigkeit betrug laut FrieslandCampina in der ersten Jahreshälfte -161 Mio. € (erste Jahreshälfte 2018: -216 Mio. €). Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit belief sich auf 43 Mio. € (erste Jahreshälfte 2018: 70 Mio. €). Dort berücksichtigte das Unternehmen die ausgezahlte Zinsvergütung für Mitgliederobligationen und Dividendenzahlungen an Minderheitsgesellschafter, heißt es.
Zum 30. Juni 2019 habe die Nettoverbindlichkeit nach Bereinigung um die Auswirkung der neuen Vorschriften zur Bilanzierungsmethodik für Leasingverträge 1.409 Mio. € betragen. Das ist ein Anstieg von 122 Mio. € im Vergleich zum 31. Dezember 2018. Das Widerstandsvermögen verzeichnete einen leichten Anstieg und betrug rund 1.3 Mio. €.
Der dem Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern zuzurechnende Anteil am Eigenkapital sei stabil auf 3.209 Mio. € (Ultimo 2018: 3.209 Mio. €) geblieben. Die Ursache dafür: Die Einstellung des Gewinns in die Gewinnrücklage und die Ausgabe von Mitgliederobligationen durch Währungsumrechnungsdifferenzen sei durch die Beteiligungen und Neubewertungen von Pensionsverbindlichkeiten ausgeglichen worden.
Milchanlieferung 5 % niedriger
FrieslandCampina gab bekannt, dass die Milchanlieferung in der ersten Jahreshälfte 2019 gegenüber dem gleichen Zeitraum 2018 um 268 Mio. kg (-5 %) auf 5.088 Mio. kg sank. Dieser Rückgang sei zum Teil auf den Austritt von Mitgliedern aus der Genossenschaft zurückzuführen. Weniger Kühe infolge von Phosphatbegrenzungen (Phosphatgesetze) in den Niederlanden, begrenzte Futtermittel- bzw. Silagevorräte aufgrund der letztjährigen Dürre sowie höhere Futtermittelkosten spielten ebenfalls eine Rolle.
Der Pro-forma-Milchpreis für die Mitgliedsbetriebe über das erste Halbjahr sei um 3,2 % auf 37,90 € exkl. MwSt. pro 100 kg Milch gestiegen (erstes Halbjahr 2018: 36,74 Euro). Der Milchpreis, den FrieslandCampina seinen Lieferanten bezahlt, bestehe aus dem Garantiepreis, dem Pro-forma-Leistungszuschlag, dem Weidegangzuschlag, dem Zuschlag für besondere Milchströme und der Pro-forma-Ausgabe von Mitgliederobligationen.
Spätestens am 1. September 2019 bezahle FrieslandCampina eine vorläufige Ausschüttung auf die Mitgliederkonten der Mitglied-Milchviehhalter der Molkereigenossenschaft Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. in Höhe von 0,65 € pro 100 kg Milch (exkl. MwSt.). Diese Ausschüttung sei 0,24 € höher als in der ersten Hälfte des Vorjahres (erste Jahreshälfte 2018: 0,41 €). Die vorläufige Ausschüttung entspreche 75 % des Pro-forma-Leistungszuschlags über das erste Halbjahr.
Wachstum der Wertschöpfungsprodukte geplant
In den nächsten Monaten erwarte FrieslandCampina vor allem bei den Preisen von Milchbestandteilen anhaltende Volatilität. Darum seien sie vorsichtig mit Äußerungen über genaue finanzielle Aussichten für das ganze Jahr. Im Allgemeinen strebe das Unternehmen eine Fortsetzung des Wachstums der Wertschöpfungsprodukte an. Zusätzlich sollen die Marktanteile bei Markenprodukten steigen. Die aktuelle Dynamik stimme das Unternehmen vorsichtig optimistisch.