Wissenschaftler haben die Ursache für den Gendefekt „Bulldog“ in der Holstein-Population aufgeklärt. Träger der Mutation war der Bulle Energy P, der nicht mehr im Einsatz ist. Weitere Träger der Mutation schließen die Wissenschaftler aus.
Das berichtet der Förderverein Bioökonomieforschung (FBF) der deutschen Zuchtorganisationen. In dem Projekt „Integrative Genomik in der Rinderzucht (InGeniR)“ hatte der FBF gemeinsam mit dem vit in Verden, dem Lehrstuhl für Tierzucht der Technischen Universität München und in diesem Fall mit der Zuchtorganisation Masterrind die Ursachen für den Gendefekt aufgeklärt.
Rund 25% der Nachkommen des Masterrind-Verebers Energy P waren von der Mutation betroffen. Darauf hatte der Verband den Bullen aus dem Programm genommen und Sperma zurückgerufen. Als Ursache für die angeborenen Missbildungen konnten die Forscher eine spontane Mutation im Erbgut des Bullen ausmachen. Gibt der Bulle diese Mutation an seine Nachkommen weiter, weisen sie den klassischen „Bulldog“-Phänotyp auf und sind nicht lebensfähig. Nach derzeitigen Erkenntnissen kann mit den gesunden Nachkommen bedenkenlos weitergezüchtet werden.
Die meisten bislang aufgedeckten genetischen Besonderheiten (z.B. Cholesterin-Defizit oder Brachyspina) werden rezessiv vererbt. Im Gegensatz dazu folgt der „Bulldog“-Phänotyp einem dominanten Erbgang. Betroffene Kälber wurden ausschließlich unter den Nachkommen von Energy P beobachtet. Eine Verbreitung des Defektes in der Holstein Population schließen die Wissenschaftler daher aus.
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