In Deutschland werden die Milchpreise in nächster Zeit nicht unter die 30 Cent-Marke sinken. Das prognostizierte Bernd Lührmann, Unternehmensberater der Landwirtschaftskammer Niedersachsen bei der Aulendorfer Wintertagung am vergangenen Freitag.
Mit 26 bis 28 Cent sei am Weltmarkt mittlerweile der Bodensatz erreicht. In den meisten Regionen sei die Nachfrage nach Milchprodukten nach wie vor recht gut.
Angesichts der drohenden Superabgabe und der Belastungen durch eine höhere Einkommenssteuer sollten sich Milchviehhalter dennoch über Liquiditätsreserven Gedanken machen. An Wachstum führe auch in Zukunft kein Weg vorbei: „Wachstum kann allerdings auch heißen, dass Sie Ihre vorhandenen Kapazitäten effektiver nutzen“, so der Berater vor Landwirten, Beratern und Vertretern der Landwirtschaftsverwaltung. Eine Möglichkeit könnte zum Beispiel sein, die eigenen Flächen mithilfe einer strategischen Allianz mit einem anderen Betrieb effizienter zu bewirtschaften und so den Flächenertrag zu steigern.“
Für künftige Wachstumsschritte sollte man nach Ansicht von Bernd Lührmann jetzt tätig werden. „Suchen Sie Anfang des neuen Jahres das Gespräch mit der Bank, um sich gute Konditionen für weiteres Wachstum zu sichern. Die Zeit dafür ist jetzt günstig, weil wir gerade aus einer Phase mit sehr guten Milchpreisen kommen und sie derzeit noch nicht radikal sinken.“ Gut zu überlegen sei, direkt eine Baugenehmigung für die maximal mögliche Kuhzahl am Standort zu holen.