Saisonal wird im Oktober in Neuseeland die meiste Milch gemolken und davon gab es in diesem Jahr reichlich. Laut aktuellen Daten des neuseeländischen Molkereiverbandes (DCANZ) belief sich die Erzeugung im Berichtsmonat auf 3,30 Mio. t; das waren 110.000 t oder 3,6 % mehr als im Oktober 2017. Erst einmal, im Oktober 2014, war ein ähnlich hoher Rohstoffanfall verzeichnet worden.
Gute Bedingungen auf der Weide haben bewirkt, dass seit Beginn der Saison 2018/19 im Juni die Milcherzeugung gegenüber den entsprechenden fünf Monaten des Vorjahres um 5,8 % gestiegen ist. Experten gehen davon aus, dass der Milchrekord aus dem Wirtschaftsjahr 2014/15 in der aktuellen Saison übertroffen wird.
Die gute Rohstoffverfügbarkeit macht sich auch bei den Milchinhaltsstoffen bemerkbar. Die Produktion des aus den Trockengehalten von Fett und Eiweiß gewonnenen Milchfeststoffs fiel im Oktober mit 271.080 t so hoch aus wie niemals zuvor. Das Ergebnis des Vorjahresmonats wurde um 6,5 % übertroffen, von Juni bis Oktober nahm die Erzeugung von Milchfeststoffen gegenüber dem Vorjahreszeitraum insgesamt um 6,0 % zu. Auch diesbezüglich wird sowohl für das Kalenderjahr 2018 als auch für das gesamte Milchwirtschaftsjahr 2018/19 von Analysten eine Rekorderzeugung erwartet.
Der Milchexperte der neuseeländischen ABS-Bank, Nathan Penny, geht zudem davon aus, dass aufgrund der hohen Milchanlieferung der anvisierte Milchpreis von Fonterra von 6,25 NZ$ (3,73 Euro) bis 6,50 NZ$ (3,88 Euro) je Kilogramm Milchfeststoff nicht zu halten sein wird. In der Saison 2017/18 hatten die Fonterra-Lieferanten ohne Genossenschaftsdividende 6,69 NZ$ (4,00 Euro) erhalten.