Die Neuburger Milchwerkestehen vor einem Scheideweg: Während sich Omira-Sanierer Ralph Wonnemann für die Fusion des Neuburger Unternehmens mit der Omira stark macht, haben die 1.600 Milchlieferanten der Neuburger Milchwerke nur eine geringe Bereitschaft zur Fusion. Das berichtet der donaukurier.
Mit einer Fusion wäre die Selbstständigkeit der Neuburger Milchwerke (280 Mio. kg Milch, 180 Mitarbeiter) verloren. Bis jetzt arbeitet Bayerns größter H-Milch-Betrieb über einen Kooperationsvertrag, der noch bis Ende 2014 läuft, mit Omira zusammen.
Der Neuburger Aufsichtsratschef Michael Gschwendtner sieht in der „Betriebsführung mit einer Hand“ durchaus einen Vorteil. Neuburg müsse aber entsprechend seines Anteils von 40 % „deutlich mehr Mitspracherecht im Unternehmen haben“. Die Neuburger Genossenschaft bliebe mit Grund- und Immobilienbesitz bestehen. Gschwendtner: „Die Milch muss in Neuburg bleiben.“
Bei den Neuburger Milcherzeugern ist die Bereitschaft zur Verschmelzung noch nicht so ausgeprägt. Noch in diesem Jahr wird es eine Vertreterversammlung geben. In der Fusionsversammlung 2014 muss dann eine Mehrheit von 75 % zustande kommen. Scheitert die Fusion, müsste sich Neuburg wohl einen neuen Partner suchen. „Und das ist derzeit mehr als schwierig“, meinte Betriebsratsvertreter Siegfried Griebel. Für ihn müssen jetzt die Landwirte entscheiden „und einen gemeinsamen Nenner suchen“.