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Sachsen-Anhalt: Milchviehhalter erwarten nachhaltige Krisenlösung

Zu einer Podiumsdiskussion unter dem Titel „Nach der Krise ist vor der Krise – wie machen wir mit der Milch weiter?“ hatte der Bauernverband Sachsen-Anhalt e.V. Mitglieder und Interessierte am 16. Juni 2016 nach Bernburg in die Mensa der Hochschule Anhalt eingeladen.

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Zu einer Podiumsdiskussion unter dem Titel „Nach der Krise ist vor der Krise – wie machen wir mit der Milch weiter?“ hatte der Bauernverband Sachsen-Anhalt e.V. Mitglieder und Interessierte am 16. Juni 2016 nach Bernburg in die Mensa der Hochschule Anhalt eingeladen.


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Im Podium stellten sich die Vertreter des Bauernverbandes, der Milchindustrie, der Landwirtschaftlichen Rentenbank und des Landwirtschaftsministeriums den kritischen Fragen der Landwirte, um Wege aus dem Preistal, aber auch nachhaltige Lösungen zur Vermeidung künftiger Krisen zu diskutieren.


Der Präsident des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt, Olaf Feuerborn, ging in seiner Begrüßung auf die vielfältigen Aktivitäten des Verbandes und die erreichten Zwischenergebnisse ein. Bisher jedoch haben die Bemühungen der Politik und das Handeln der Molkereien zu keiner Trendwende am Milchmarkt geführt. Noch immer wurden viele Forderungen des Berufstandes nicht erfüllt, wie etwa zur Vertragsgestaltung zwischen Molkereien und Landwirten oder die Angebotsbündelung von Standardmilchprodukten gegenüber dem Lebensmitteleinzelhandel.


Zunächst geht es bei den Anstrengungen des Bauernverbandes darum, kurzfristig Liquidität in die Betriebe zu bringen. Mittel- und langfristig helfen jedoch nur Änderungen im System des Milchmarktes. Hier gilt es auf Erzeugerseite verstärkt eine Bündelung der Milchmengen zu erreichen, mit neuen Vertragssystemen eine bessere Planbarkeit der Produktion zu ermöglichen und über die Entlastung von Bürokratie und Abgaben die Konkurrenzfähigkeit der Milchproduktion in Deutschland wieder herzustellen.


In der Diskussion wurde deutlich, dass alle Akteure im Milchmarkt ihren Teil der Verantwortung tragen müssen. Insbesondere die Molkereien sind gefordert Wertschöpfungsmöglichkeiten für den Rohstoff Milch auszubauen, sich mit Lieferverträgen, in denen Mengen und Preise verankert sind, die für ihre Produktion benötigte Milchmenge zu sichern und auch gegenüber dem Lebensmitteleinzelhandel Verantwortung für die Milcherzeuger zu übernehmen.


Im Ergebnis sind auch die Bauern gefordert, in den überwiegend genossenschaftlich aufgestellten Molkereien ihre Forderungen zu besseren Lieferbeziehungen deutlich zu machen oder sich in Erzeugergemeinschaften zusammenzuschließen. Mit den Molkereien müssen gemeinsame Lösungen zur Preisabsicherung gefunden werden. Für den Bauernverband gilt es weiterhin kurzfristig Liquidität über staatliche Gelder zu erstreiten, für gerechte Marktbeziehungen einzutreten, auf eine langfristige Entlastung der Betriebe von bürokratischen Auflagen und Abgaben zu drängen und steuerliche Ausgleichsmaßnahmen einzufordern.


Insgesamt muss festgehalten werden, dass es keine einfachen Lösungen gibt und sollte die Krise noch länger andauern, es zu Strukturbrüchen kommen wird. Die nicht im Ansatz auskömmlichen Preise belasten die Finanzen der Betriebe und die Psyche der Betroffenen über Gebühr. Ändert sich nicht schnell die Lage, dann wird sich das Aussehen des ländlichen Raumes deutlich verändern. In dieser Phase brauchen die Betriebe jedweder Größenordnung Unterstützung an allen Fronten, damit eine Zukunft gelingen kann.

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