Zusätzlich zu dem seit 1997 eingeführten Gesamtzuchtwert (RZG) veröffentlicht das Rechenzentrum vit in Verden ab August 2020 den Gesamtzuchtwert RZ€."Der RZ€ soll den Landwirten direkter zeigen, welche ökonomische Auswirkungen ihre Zuchtentscheidungen haben", sagt Dr. Egbert Feddersen, stellvertretender Geschäftsführer Bundesverband Rind und Schwein (BRS), beim digitalen Pressegespräch des BRS.
Nützlich sei dafür besonders die Darstellungsweise: Der neue Zuchtwert zeigt auf einer Euroskala an, wie viel höher oder niedriger der berechnete Grenzgewinn einer Kuh bezogen auf drei Laktationen ist. Eine Kuh, mit einem RZ€ von +500 ist dem Durchschnitt ihrer Population um 500 € überlegen. Ein Bulle mit einem RZ€ von +2.000 vererbt an seine Töchter einen Grenzgewinn-Unterschied von +1.000 € weiter.
Die Zusammensetzung des RZ€ unterscheidet sich von der des RZG (siehe Übersicht). "Im RZ€ sind erstmals die Gesundheitszuchtwerte enthalten", erklärt Dr. Stefan Rensing vom vit. Deren Gewichtung von 16 % zeige, wie hoch auch der wirtschaftliche Einfluss der Tiergesundheit ist.
Im nächsten Jahr werden die Gesundheitszuchtwerte laut Rensing voraussichtlich auch im RZG gewichtet. Erst dann sei ein Vergleich der beiden Gesamtzuchtwerte möglich. Er erklärt, dass die Unterschiede von RZ€ und RZG dann voraussichtlich z.B. mit denen der US-Amerikanischen Gesamtzuchtwerte TPI und Net Merit vergleichbar seien.
Weitere Informationen finden Sie unter anderem im top agrar Artikel "Neuer Zuchtwert in Euro" und auf der Informationsseite des BRS.