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Geringer Wartungsaufwand

Lesezeit: 4 Minuten

Lennart Siegmann setzt in seinen Mastställen auf eine Niederdruck-Sprühkühlung.


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Auch bei hohen Temperaturen im Sommer wirtschaftlich bleiben - das ist das Ziel von Lennart Siegmann. Der Landwirt aus Ottenstein im Landkreis Holzminden (Niedersachsen) setzt in seinen zwei Mastställen mit insgesamt 1500 Mastplätzen auf eine Niederdrucksprühkühlung.


„Dadurch können wir Temperaturspitzen von über 30°C brechen und eine gleichbleibend hohe Futteraufnahme sicherstellen sowie Verluste durch Hitzestress senken“, erklärt der 27-Jährige. Bereits beim Umbau eines Maststalls im Jahr 2014 hat sich der Schweinehalter dazu entschlossen, das Kühlungssystem in dem bestehenden Maststall nachzurüsten. Bei einem Stallneubau im Jahr 2016 hat er den Einbau des Kühlsystems dann von Anfang an bei der Planung berücksichtigt.


Beide Mastställe des Betriebes Siegmann sind als Doppelkammställe mit jeweils fünf Abteilen konzipiert. In allen Abteilen hat der Schweinehalter eine Niederdruckkühlung von Meier-Brakenberg installiert. Diese wird einfach an den Wasserkreislauf im Stall angeschlossen und arbeitet mit einem Wasserdruck von 3 bis 5 bar. Das Kühlsystem ist zudem mit einer Einweichanlage kombiniert.


„Wir haben uns für die Niederdruckkühlung entschieden, da wir sie einfach und günstig selbst an den Wasseranschluss im Stall montieren konnten“, erklärt Lennart Siegmann. Für den Einbau benötigte der Landwirt lediglich einen 230 V-Anschluss für die steckerfertige Steuereinheit sowie eine dreiviertel Zoll-Wasserleitung und PVC-Rohre, die zusammengesteckt und verklebt wurden. Mit den mitgelieferten Haken konnte Lennart Siegmann die Leitungen flexibel an die unterschiedlichen Deckenhöhen in beiden Mastställen anpassen.


Die Wasserleitungen zum Kühlen und Einweichen sind unter der Stalldecke separat montiert. Die Wasserzuleitung ist jedoch dieselbe. Über einen Kugelhahn im Zentralgang kann der Schweinehalter für jedes Abteil einstellen, ob die Anlage kühlen oder einweichen soll.


Aufgrund der Türganglüftung hängt die Kühlleitung bei Lennart Siegmann direkt über dem Versorgungsgang im Abteil. Dort vernebeln spezielle Kühldüsen das Wasser mit einem Druck von 3 bis 5 bar in etwa 60 µm große Tröpfchen. Verdunsten diese Tröpfchen, wird der Umgebungsluft Wärmeenergie entzogen. Sie kühlt sich dadurch ab.


Bisher störungsfrei


Lennart Siegmann steuert die Niederdrucksprühkühlung über die Zulufttemperatur im Zentralgang. Sobald der Temperaturfühler misst, dass die von Siegmann eingestellte Temperaturgrenze von 25°C überschritten wird, springt die Kühlung automatisch an. Die Steuerung öffnet dann ein Magnetventil für die Wasserzufuhr.


Die Sprühzeit beträgt etwa fünf Sekunden. Dann findet eine Druckentlastung statt, die dafür sorgt, dass kein Wasser durch die Düsen nachtropft und die Düsen verstopfen. In der darauf folgenden Pausenzeit von fünf bis zehn Sekunden kann der Sprühnebel dann vollständig verdunsten. Die Sprüh- und Pausenzeiten kann Lennart Siegmann frei wählen. „Unter dem Strich schaffen wir eine Abkühlung der Abteilluft um bis zu 5°C“, berichtet er. Am besten funktioniert die Niederdrucksprühkühlung, je niedriger der Feuchtegehalt der Luft ist.


An schwülen oder gewittrigen Tagen mit hoher Luftfeuchtigkeit stößt die Kühlung jedoch an ihre Grenzen. Dann muss der Schweinehalter die Pausenzeiten an der Steuereinheit verdoppeln, damit das Wasser vollständig verdunsten kann.


Der Wartungsaufwand der Niederdruckkühlung ist relativ gering. Trotz sehr kalkhaltigem Stadtwasser hat der Landwirt kaum Probleme mit verstopften Kühldüsen. Bevor er das Kühlsystem im Frühjahr in Betrieb nimmt, muss er jedoch die Funktionsfähigkeit der Kühldüsen überprüfen. „Erfahrungsgemäß sind nach der Winterpause etwa 10 bis 15% der Düsen verstopft“, schätzt Lennart Siegmann.


Gegen die verkalkten Düsen hat der Landwirt eine einfache Lösung: Er montiert die Düsen ab und legt sie über Nacht in Essigwasser ein. Am nächsten Tag kann er die entkalkten Kühldüsen abspülen und wieder einbauen.


Die Kosten für die Niederdruckkühlung inklusive Einweichanlage beziffert Lennart Siegmann auf etwa 3 bis 4€ pro Mastplatz. Er würde jederzeit wieder in diese Kühltechnik investieren und ist mit der günstigen Selbstmontage zufrieden. „Verluste an heißen Tagen gehören seitdem der Vergangenheit an“, so Lennart Siegmann. ▶


Caroline Jücker

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