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Afrikanische Schweinepest

ASP: Schweinehalter in existenzieller Notlage

Bei einem Vor-Ort-Termin im Oderbruch appellierten gestern Vertreter zahlreicher Bauern- und Jagdverbände an den Bund, sich bei der ASP-Bekämpfung endlich stärker zu engagieren.

Lesezeit: 3 Minuten

Seit mehr als einem Jahr grassiert die Afrikanische Schweinepest in der Grenzregion zu Polen in Ost-Brandenburg und Sachsen. Inzwischen ist das Seuchengeschehen bedrohlich nahe an die Grenze von Mecklenburg-Vorpommern herangerückt. Insgesamt wurde das Virus bei 2.667 Wildschweinen und in drei Hausschweinebeständen (Stand 11.11.21) nachgewiesen.

Problem von nationaler Tragweite

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Bei einem Vor-Ort-Termin in Reitwein im Oderbruch nahe der polnischen Grenze haben sich Vertreter des Deutschen Bauernverbandes, des LBV Brandenburg und weiterer Landesbauernverbände sowie des Deutschen Jagdverbandes und des Brandenburgischen Jagdverbandes deshalb gestern (10.11.21) über den aktuellen Stand der Seuchenbekämpfung informiert und auf die nationale Tragweite des Themas hingewiesen.

Auch der DBV-Veredelungspräsident und Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes, Hubertus Beringmeier, kam an die polnische Grenze, um seine Solidarität mit den Brandenburger Schweinehaltern zu demonstrieren. „Die ASP-Bekämpfungsmaßnahmen führen zu umfangreichen Restriktionen und Marktverwerfungen, die die schweinehaltenden Betriebe an den Rand ihrer Existenz führen. Bei der Bekämpfung der Afrikanische Schweinepest muss sich der Bund deutlich stärker engagieren. Es muss alles getan werden, dass sich die ASP nicht weiter ausbreitet“, zitiert der LBV Beringmeier in einer Pressemitteilung.

Schweinehalter stehen vor dem Aus

In den Ländern Brandenburg und Sachsen würden weitreichende ASP-Bekämpfungsleistungen erbracht, um die Ausbreitung der Tierseuche in den Regionen mit hohen Viehdichten in Deutschland zu verhindern. "Die Brandenburger Schweinehaltungen sind durch den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest unverschuldet in eine existenzielle Notlage geraten, aus der sie sich nicht selbst befreien können. Sie benötigen dringend kurzfristig eine wirksame Unterstützung, ansonsten stehen die meisten vor dem Aus und das Land verliert endgültig seine regionale Produktion", ergänzte Hendrik Wendorff, Präsident des Landesbauernverbandes Brandenburg. Aufgrund der nationalen Dimension komme dem Bund dabei eine entscheidende Verantwortung zu.

Unkomplizierte Entschädigung nötig

Der Vizepräsident des Sächsischen Landesbauernverbandes, Gunther Zschommler, betonte, dass es sich bei der ASP um eine Bedrohung von nationalem Ausmaß handele: „Aus sächsischer Sicht muss die Afrikanische Schweinepest endlich als nationale Seuche anerkannt werden. Sonst droht nicht nur der Zusammenbruch der sächsischen Schweineproduktion, sondern die ASP wird zur Bedrohung für den gesamtdeutschen Schweinebestand.“ Zschommler fordert daher, dass der Bund nach Ausrufung der nationalen Seuche bei der EU umgehend eine Entschädigungserlaubnis beantragt, um die betroffenen Schweinehalter unkompliziert entschädigen zu können. Gleichzeitig müsse der Schwarzwildbestand deutlich reduziert werden.

Offene Tore im ASP-Schutzzaun

Große Sorge äußerten die Verbandsvertreter zudem angesichts offenstehender Tore entlang der ASP-Schutzzäune. Inzwischen habe man zwar feste, 1,20 Meter hohe Zäune in einigen Metern Entfernung zum Oderdeich. Ein großes Problem seien jedoch die Tore an den Zufahrtswegen am Deich. Vielen Touristen sei trotz vorhandener Hinweisschilder nicht bewusst, wie wichtig es sei, diese Tore auch stets geschlossen zu halten. „Wer hinter dem Zaun auf dem Oderdeich radle, könne zudem mit dem ASP-Virus belasteten Kot in die Restriktionsgebiete einschleppen“, kritisierte Lutz Hackert, der Vorsitzender des Jagdverbandes Märkisch-Oderland.

Eine Gefahr seien auch nicht angeleinte Hunde, die sich im Gras wälzen und so das Virus aufnehmen und weitertragen können. Man könne die Besucher nur immer wieder dazu aufrufen, die Warnschilder sorgfältig zu lesen, sich an die Vorgaben zu halten und die Tore immer wieder zu schließen, so Hackert.

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