In Taiwan wurde Ende Oktober das Virus der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in einer Wurst aus China nachgewiesen. Das verunreinigte Fleischprodukt wurde in einer Mülltonne im Hafen von Kinmen, einer Taiwan vorgelagerten Insel, gefunden und wurde dort offenbar von einem Passagier aus China entsorgt.
Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums in Taiwan wurde die Wurst von der WH-Gruppe produziert. Bereits Anfang Oktober war an einem Flughafen im Norden Japans bei einem Reisenden aus China eine 1,5 kg schwere Packung Wurst aus Schweinefleisch sichergestellt worden, die ebenfalls den ASP-Erreger enthielt.
In Taiwan werden seit Ende August verstärkte Quarantänekontrollen in Seehäfen und Flughäfen durchgeführt, um eine Einschleppung der ASP zu verhindern. Nach Angaben des dortigen Amtes für Tier- und Pflanzengesundheitskontrollen gab es dabei bei bisher 690 Überprüfungen keine positiven Befunde. Ein großes Problem ist jedoch der Schmuggel von nicht deklarierten Fleischwaren. Seit Anfang September gab es der Behörde zufolge bereits 148 Fälle der versuchten illegalen Einfuhr, die meisten davon von Personen aus China.
In der Volksrepublik hat sich die Tierseuche unterdessen weiter ausgebreitet. Nach letztem Stand gab es bislang rund 60 offizielle ASP-Ausbrüche in 15 Provinzen. Dabei ist das Virus weiter in die südlichen Regionen des Landes vorgedrungen, darunter in die Provinz Yunnan, die an Laos, Myanmar und Vietnam grenzt. Die taiwanesische Regierung hat am Donnerstag letzter Woche (8.11.) beschlossen, die Strafe für die illegale Einfuhr von Fleischprodukten drastisch zu erhöhen, und zwar von umgerechnet 430 € auf 8.550 €.
Mit großer Sorge wird auch auf den wachsenden Onlinehandel mit Fleischprodukten geblickt. Der taiwanesische Zoll erinnerte daran, dass die Waren ordnungsgemäß deklariert sein müssten und kündigte verstärkte Kontrollen an. In Belgien ist die Zahl der verendeten und mit ASP infizierten Wildschweine nach Angaben der Bundesbehörde für Lebensmittelsicherheit (AFSCA) bis Dienstag vergangener Woche auf 159 Tiere gestiegen. Alle Fälle waren innerhalb des definierten Risikogebietes von 63 000 ha.