Die dänischen Schweinehalter haben ihren Antibiotikaeinsatz im letzten Jahr trotz steigender Tierbestände weiter reduziert. Wie der Dachverband der dänischen Agrar- und Ernährungswirtschaft (L&F) auf Grundlage von Daten der Nationalen Lebensmittelbehörde mitteilte, sank die entsprechende Aufwandmenge der Branche 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 5 %, obwohl 2,5 Mio. mehr Tiere gehalten wurden als 2013. Bereits im Zeitraum 2010 bis 2013 hatte der Antibiotikaverbrauch laut L&F um insgesamt 10 % nachgelassen.
Nach Einschätzung des Direktors vom dänischen Schweineforschungszentrum (VSP), Claus Fertin, ist der erneute Rückgang eine besondere Leistung der Erzeuger, da der absolute Verbrauch von Antibiotika im europaweiten Vergleich bereits relativ niedrig war. Die Schweinehalter hätten allerdings die Bedeutung der gesellschaftlichen Debatte um den Mitteleinsatz und die Entstehung von Antibiotikaresistenzen erkannt und entsprechend ihrer Verantwortung gehandelt.
Obwohl Fertin für die kommenden Jahre mit einem weiteren Rückgang des Medikamentenverbrauchs in der dänischen Schweinehaltung rechnet, warnte er vor übertriebenen Erwartungen, was die Bekämpfung des Methicillin-resistenten Bakteriums Staphylococcus aureus (MRSA) angeht. Die Erfahrung zeige, dass die Ausbreitung der Erreger nicht allein durch eine Rücknahme der Antibiotikaverwendung gestoppt werden könne, so der VSP-Direktor.