Afrikanische Schweinepest
Eigene ASP-Suchhundestaffel in NRW
Um ASP-infizierte Wildschweine im Seuchenfall schnell und effektiv aufspüren zu können, baut Nordrhein-Westfalen jetzt eine eigene Suchhundestaffel auf.
Staatssekretär Dr. Heinrich Bottermann vom nordrhein-westfälischen Umweltministerium hat sich vergangene Woche die Grundausbildung einer neu gebildeten Suchhundeeinheit zur Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Olpe angeschaut. Die Hunde werden trainiert, um bei einem möglichen Seuchenfall Wildschweinkadaver schnell zu finden und so weitere Übertragungen des Virus auf andere Wildschweine zu verhindern.
"NRW ist gut aufgestellt"
Dr. Bottermann lobte die Präventivmaßnahme und sieht Nordrhein-Westfalen im Ausbruchsfall der Tierseuche gut aufgestellt: "Die Gefahr einer Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest nach Nordrhein-Westfalen besteht weiterhin. Im Seuchenfall müssen wir schnell und flexibel agieren können - dazu wird die eigens für Nordrhein-Westfalen aufgebaute Suchhundeeinheit beitragen.
Hundeführer aus behördeneigenen Reihen
NRW setzt bei der Ausbildung der ASP-Hundeeinheit auf Freiwillige aus behördeneigenen Reihen. Um den Bedarf und die ständige Verfügbarkeit an guten Suchhunden zu gewährleisten, wurde der landeseigne Betrieb Wald und Holz NRW beauftragt, eine Kadaversuchhundeeinheit aufzubauen. Die auszubildenden Hundeführerinnen und Hundeführer stehen in einem dienstlichen Verhältnis und sind daher zu jeder Zeit kurzfristig einsetzbar.
Die auszubildenden Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die ASP-Hundeeinheit kommen vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW, dem Technischen Hilfswerk und dem Landesamt für Natur und Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen. "Ziel ist es, permanent verfügbare Mitarbeitende mit gegebenenfalls austauschbaren "Suchenhelfenden" zu einer Einsatzgruppe zu bilden", so der Staatssekretär.
Weiterer Baustein zur Seuchenprävention
Das Land Nordrhein-Westfalen hat bereits vielfältige Vorsorgemaßnahmen ergriffen, um einem drohenden Ausbruch der Tierseuche zu begegnen. Bereits seit 2019 hat das Umweltministerium einen Rahmenvertrag mit einem privaten Dienstleister, der Wildtierseuchen-Vorsorge-Gesellschaft mbH (WSVG), abgeschlossen. Sie soll im Ausbruchsfall die betroffenen Kommunen unmittelbar unterstützen und - bis auf die Entnahme der Wildschweine - vor Ort alle notwendigen Arbeiten erledigen.
Die Aufgaben umfassen z.B. die Absperrung einer Kernzone sowie die intensive Suche nach verendeten Wildschweinen und deren Bergung. Gegründet wurde die WSVG vom Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband, dem Rheinischen Landwirtschaftsverband, der Landwirtschaftskammer NRW, dem Landesjagverband NRW sowie den Raiffeisengenossenschaften.
Wildschweinfunde an Landesumweltamt melden
Funde von toten Wildschweinen sollten unmittelbar unter der Telefonnummer 0201/714488 oder per Mail an nbz@lanuv.nrw.de an die Bereitschaftszentrale des Landesumweltamtes gemeldet werden. Die Zentrale kümmert sich in Abstimmung mit den Kommunen um die schnelle Sicherung und Untersuchung des aufgefundenen Wildschweins. Aufgefundene Wildschweinekadaver werden in Nordrhein-Westfalen bereits seit langem standardmäßig auf ASP untersucht, um rechtzeitige Informationen über ein Auftreten der Seuche zu erlangen.
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