Im Streit zwischen Brüssel und Moskau über das russische Importverbot für lebende Schweine und Schweinefleisch aus der Europäischen Union ist ein Durchbruch auch in der vergangenen Woche ausgeblieben. Bei einem Treffen mit Russlands Chefveterinär Sergej Dankwert in Madrid konnte die Leiterin der Brüsseler Generaldirektion Gesundheit und Verbraucher, Paola Testori Coggi lediglich eine Fortsetzung der Gespräche erreichen. Im Mittelpunkt stehen dabei Formulierungen für ein Zertifikat, das die Öffnung des russischen Marktes erlauben würde, der beste Ansatz für eine Regionalisierung der EU sowie Kontrollmaßnahmen zur Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Wildschweinbeständen.
In einem Gespräch mit dem polnischen Botschafter Wojciech Zajaczkowski in Moskau hatte Dankwert zuvor erneut kategorisch ausgeschlossen, die Ausfuhrsperre nur auf Teile der unmittelbar betroffenen Länder zu beschränken. Aus der Sicht Dankwerts sollten die Schweinefleischausfuhren aus Polen und dem gesamten Baltikum sowohl nach Drittstaaten als auch in andere EU-Länder eingestellt werden. Dankwert warf der Kommission vor, die ASP-Risiken zu unterschätzen.
Entschädigungen für polnische Betriebe?
Unterdessen sicherte EU-Agrarkommissar Dr. Dacian Cioloş dem polnischen Premierminister Unterstützung für die Schweinehalter in den betroffenen Sicherheitszonen an der Grenze zu Weißrussland zu. Die Betriebe sollen eine von der EU kofinanzierte Entschädigung für wirtschaftliche Verluste infolge des Auftretens der ASP erhalten. Zahlen wurden von Seiten der Kommission nicht genannt.