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QS-Mitteilung

Forscher raten zum Paradigmenwechsel beim Thema Schwanzbeißen

Die QS GmbH berichtet von interessanten Forschungsergebnissen zum Schwanzbeißen. Neue Lösungen, die durch das Angebot verschiedener, wechselnder Reize eine höhere Attraktivität für die Tiere besitzen, müssten entwickelt werden. Auch Pellets sind keine Lösung...

Lesezeit: 3 Minuten

Prof. Dr. Steffen Hoy und Ina Jans-Wenstrup von der Justus-Liebig-Universität in Gießen stellten in einer kürzlich abgeschlossenen Forschungsarbeit, die vom QS-Wissenschaftsfonds gefördert wurde, fest, dass es derzeit keine sichere, wiederholbare und somit dauerhafte Lösung zur Verhinderung des Schwanzbeißens bei Schweinen gibt.

Sie fordern innovative Lösungsansätze zur Vorbeugung. Die Projektverantwortlichen vermuten, dass die Ursache für das Schwanzbeißen (Caudophagie) in einer hohen Betätigungsmotivation der Tiere liegt, für die Interaktionen mit den Buchtenpartnern offensichtlich interessanter sind, als die Beschäftigung mit „unbelebten“ Gegenständen.

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Schwanzbeißen ist demnach nicht als Verhaltensstörung der Tiere einzustufen, sondern das Ergebnis eines arttypischen Erkundungsverhaltens am „falschen Objekt“. Die Forscher raten daher dringend zu einem Paradigmenwechsel bei der Diskussion um die Ursachen der Caudophagie. „Wir benötigen einen ganz anderen Ansatz, um die kognitiv sehr anspruchsvollen und intelligenten Schweine so zu beschäftigen, dass sie nicht an den Buchtenpartnern interessiert sind“, erklärt Prof. Dr. Hoy.

Neue Lösungen, die durch das Angebot verschiedener, wechselnder Reize eine höhere Attraktivität für die Tiere besitzen, müssten entwickelt werden. „Wenn alle Bemühungen zu keiner Senkung der Zahl tierschutz-relevanter Verletzungen durch gegenseitiges Schwanzbeißen führen, muss als Eingriff im Einzelfall auch künftig das Kupieren des letzten Drittels des Schwanzes durchgeführt werden“, so Hoy weiter.

Auch Pellets sind keine Lösung

Die Wissenschaftler untersuchten, ob der Einsatz verschiedener Pellets, ergänzend zur Standardfutterration, in der Ferkelaufzucht eine probate Lösung gegen Schwanzbeißen sein kann. Die Schlussfolgerung: Der Einsatz von Pellets stellt keine geeignete Maßnahme zur Vorbeugung bei Absatzferkeln und Mastschweinen dar.

Auch weitere untersuchte Faktoren, wie Geschlecht, Genotyp oder Alter der Mutter, hatten keinen oder nur einen geringen Effekt auf das Verhalten der Tiere. In 14 Durchgängen wurden dafür insgesamt 1.376 Ferkel, denen die Schwänze nicht kupiert wurden, mit 1.190 Ferkeln mit kupierten Schwänzen verglichen.

Die Langschwanz-Ferkel wurden zur Hälfte mit der Standardration gefüttert, die andere Hälfte der Tiere mit der Standardration ergänzt durch Stroh-, Heu- oder Hopfendoldenpellets (als Zulage zum Mischfutter sowie bei Heupellets auch zur Beschäftigung ad libitum).

In allen Durchgängen wurde ein hoher Prozentsatz an Schwanzbeißen festgestellt, schreibt QS weiter. Der Einsatz von Stroh- und Heupellets hatte keinerlei Einfluss auf das Verhalten der Tiere, der Einsatz der Hopfendoldenpellets zeigte zwar Unterschiede im Verhalten, allerdings war der Anteil der Teil- oder Totalverluste der Schwänze mit mehr als 50 Prozent ebenfalls sehr hoch.

Schwanzbeißen: Auch Pellets helfen wenig

Wie gut unterdrücken Stroh-, Heu- und Hopfenpellets das Beißen? Sind Ferkel von Jungsauen stärker betroffen? Und lohnt es sich, die Ferkel wurfweise aufzustallen? Ina Jans-Wenstrup und Prof. Steffen Hoy, Uni Gießen, kennen die Antworten und berichteten darüber in der top agrar-Ausgabe 11/2017

Zum QS-Wissenschaftsfonds

Alle Sanktionsstrafen, die Systempartner bei Verstößen gegen QS-Anforderungen zahlen müssen, fließen in den QS-Wissenschaftsfonds. Dieser fördert damit Forschungsprojekte oder wissenschaftliche Veranstaltungen rund um Themen der Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit sowie der Tiergesundheit und des Tierschutzes. Für die Förderung durch den Wissenschaftsfonds ist unter anderem eine hohe Relevanz des Forschungsvorhabens für die Wirtschaftsbeteiligten in der Agrar- und Ernährungswirtschaft ausschlaggebend.

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