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Jagdverband warnt vor ASP-Ausbreitung
Aufgrund der jüngsten Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in polnischen Hausschweinebeständen, mahnt der Deutsche Jagdverband (DJV) eindringlich zur Vorsicht. Bereits ein einziges unachtsam weggeworfenes Wurstbrot genüge, um das gefährliche Virus zu verschleppen.
Aufgrund der jüngsten Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in polnischen Hausschweinebeständen, mahnt der Deutsche Jagdverband (DJV) eindringlich zur Vorsicht. Bereits ein einziges unachtsam weggeworfenes Wurstbrot genüge, um das gefährliche Virus zu verschleppen. Frisches, sogar gefrorenes, gepökeltes oder geräuchertes Fleisch sowie Wurstwaren können über lange Zeit infektiös sein. Deshalb sollten Urlauber, Fernfahrer und andere Reisende aus dem Baltikum, Russland, Weißrussland oder der Ukraine Essensreste mit Haus- oder Wildschweinfleisch nur in fest verschlossenen Müllbehältern entsorgen.
Auch Jagdtrophäen vom Wildschwein aus den betroffenen Regionen stellen ein Einschleppungsrisiko dar. Besondere Hygiene sei notwendig bei Gegenständen, die Kontakt zu Wildschweinblut hatten. Hierzu gehören unter anderem Stiefel, Lappen, Wildwannen, Messer und Kleidungsstücke. Schweinehalter sollten in jedem Fall die allgemeinen Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen sowie die Bestimmungen der Schweinehaltungs-Hygieneverordnung beachten.
Darüber hinaus fordert der DJV Erleichterungen für die Wildschweinjagd. Wegen des milden Winters 2015/16 und der bevorstehenden üppigen Eichen- und Buchenmast rechnet der DJV mit überdurchschnittlich hohen Zuwachsraten bei Wildschweinen. Er appelliert deshalb an die Landwirte, Termine für die anstehende Maisernte mit den Jägern vor Ort rechtzeitig abzustimmen, damit die Erntejagd erfolgreich verläuft und Wildschweinbestände ebenso wie das Infektionsrisiko effektiv reduziert werden können. Vor der Ernte eingebrachte Schneisen bieten zudem eine kurzfristige Bejagungsmöglichkeit. Mit dem Mais eingesäte Schneisen aus Wintergetreide oder Wildkräutern sind effektiver und über mehrere Monate nutzbar.
Für die anstehende Hauptjagdsaison ab Oktober fordert der DJV die Kommunen bundesweit auf, dem Potsdamer Beispielzu folgen und auf Gebühren für Trichinenproben von Frischlingen zu verzichten, um Anreize für deren Bejagung zu schaffen. Denn Frischlingsbachen tragen mit knapp 50 Prozent zum Nachwuchs in der Rotte bei. Derzeit können Wildschweine aufgrund der günstigen Nahrungs- und Klimabedingungen ihren Bestand jährlich vervierfachen. Zudem fordert der DJV die Aussetzung einer generellen Jagdruhe in Schutzgebieten um bundesweit eine großflächige Wildschweinbejagung zu ermöglichen.
Jäger sollten in der anstehen Hauptjagdsaison verstärkt auf verhaltensauffällige Wildschweine oder vermehrte Totfunde achten und umgehend dem zuständigen Veterinäramt melden. Laut Friedrich-Loeffler-Institut führt die ASP-Infektion bei europäischem Schwarzwild zu sehr schweren, aber unspezifischen Allgemeinsymptomenwie Fieber, Schwäche, Fressunlust, Bewegungsstörungen und Atemproblemen. Durchfall und Blutungsneigung (Nasenbluten, blutiger Durchfall, Hautblutungen) können ebenfalls auftreten.
Erkrankte Tiere zeigen mitunter eine verringerte Fluchtbereitschaft („Liegenbleiben in der Suhle“) oder andere Auffälligkeiten wie Bewegungsunlust und Desorientiertheit. Die Erkrankung betrifft alle Altersklassen und Geschlechter gleichermaßen und führt in nahezu allen Fällen etwa innerhalb einer Woche zum Tod des Tieres. Beim Aufbrechen sollte auf vergrößerte, „blutige“ Lymphknoten, eine vergrößerte Milz und feine, punkt- oder flächenförmige Blutungen in den Organen, der Haut oder Unterhaut geachtet werden. Die Lunge und die Atemwege sind häufig mit Schaum gefüllt.