Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung
Kastenstand: Schnelleres Ende in Sachsen-Anhalt?
Sachsen-Anhalts Agrarministerin Claudia Dalbert erhofft sich, dass die Kastenstandhaltung von Sauen schon früher beendet wird als vom Bund vorgeschrieben.
Der Bundesrat hat Anfang Juli der neuen Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung zugestimmt. Für die Sauenhalter gibt es nun Klarheit: Nach einer Übergangsfrist von acht Jahren müssen die Kastenstände aus dem Deckzentrum verschwunden sein. Die von Tierschützern kritisierte Kastenstandhaltung von Sauen im Deckzentrum könnte in Sachsen-Anhalt jedoch schon früher zu Ende gehen, als vom Bund vorgeschrieben. „Ich bin zuversichtlich, dass es jetzt einen Modernisierungsschub gibt und wir das Ende der Kastenstandhaltung in Sachsen-Anhalt schon vor Ablauf der neuen Fristen erleben“, betonte Grünen Agrarministerin Claudia Dalbert gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Sie begrüße, dass der Bund den Kastenstand nun fast komplett abschafft und die Landwirte Rechtssicherheit bekämen. Dennoch hatte die Ministerin die Neuregelung scharf kritisiert, weshalb Sachsen-Anhalt in der Länderkammer der Neuregelung auch nicht zustimmte.
Änderungen im Bau und Umweltrecht nötig
Der Vorsitzende des Schweinewirtschaftsverbandes Sachsen-Anhalt, Hans-Georg Meyer, ist froh über die Planungssicherheit. „Man weiß jetzt endlich, woran man ist. Schimpfen hilft nichts, wenn es die Gesellschaft so will, dann soll es so sein. Ich erwarte dann aber von der Gesellschaft, dass sie uns hilft“, betonte Meyer. Änderungen im Bau- und Umweltrecht, für den Ausbau der Ställe, seien laut Meyer essentiell, ebenso wie die Tatsache, dass der Staat den Umbau der Ställe fördern müsse. Auf keinen Fall dürfe man den Markt ausländischen Produzenten überlassen, die laxere Tierschutzbestimmungen haben.