Eine neue Idee von Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer erhitzt die Gemüter der Bauern: Nach NDR-Informationen will der Grünen-Politiker als Konsequenz aus den Videos von Tierschützern, die das Töten überzähliger Ferkel zeigen, künftig stichprobenartig tote Ferkel beschlagnahmen lassen. Die Veterinärämter sollen diese dann obduzieren und feststellen, ob die Tiere eigentlich lebensfähig gewesen seien.
"Anders als durch Obduktionen kommen wir den Übeltätern nicht auf die Spur, wir können keine verdeckten Ermittler in die Betriebe schicken oder versteckte Kameras installieren“, so der Minister. Die Ferkelerzeuger können diesen Vorschlag dagegen fasst nicht glauben. Sauenhalter Lars Prigge: „Damit stellt der Minister alle Schweinehalter unter Generalverdacht, nicht ordnungsgemäß mit ihren Tieren umzugehen. Es ist unfassbar, dass Minister Meyer den Schweinehaltern jetzt auch noch Gerichtsmediziner an die Seite stellen will. Das kennt man bisher nur im Zusammenhang mit ungeklärten Todesfällen bei Kriminaldelikten. In diese Nähe gerückt zu werden, ist für uns Schweinehalter unerträglich“, schimpft Prigge.
Die Betäubung mittels stumpfen Schlages auf den Kopf ist derzeit ein für Ferkel zugelassenes und gängiges Betäubungsverfahren. Als das unmittelbar im Anschluss an die Betäubung durchzuführende Tötungsverfahren ist die Tötung durch Blutentzug ein sicheres und gut zu kontrollierendes Verfahren, erläutert der NDR dazu.
Die ganze Kritik des Bauernverbandes:
Obduktion toter Ferkel: Bauern unter Generalverdacht (19.10.2014)