Die russischen Schweinefleischimporteure haben für Ware vom Weltmarkt in den vergangenen Monaten tief in die Tasche greifen müssen. Wie die britische Absatzförderungsorganisation für Schweinefleisch (BPEX) auf Grundlage von Daten der russischen Zollstatistik berichtete, ist der durchschnittliche Einfuhrwert je Kilogramm seit Beginn des vergangenen Jahres stetig gestiegen und lag im November 2014 mit etwa 210 Rbl (2,67 €) nicht zuletzt wegen der starken Rubelabwertung um rund 80 % über dem vergleichbaren Vorjahresniveau. Dies habe auch die Verbraucherpreise für Schweinefleisch merklich steigen lassen, obwohl die inländischen Schweineschlachtungen um 12 % gestiegen seien, erläuterte die BPEX.
Als Ursache des spürbaren Preisauftriebs nennen die britischen Experten aber auch den Einbruch der Schweinefleischimporte infolge der Einfuhrrestriktionen Moskaus. Von Januar bis November 2014 wurden laut Zollstatistik 329.800 t aus dem Ausland bezogen; das entsprach einem Minus von 213.000 t oder fast 40 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dabei gingen die in der EU gekauften Mengen von 332.000 t auf nur noch 19.000 t zurück; die kleine Restmenge wurde noch vor dem Importverbot wegen der Afrikanischen Schweinepest im Februar 2014 aus der Gemeinschaft importiert.
Vor allem Kanada und teilweise auch die USA hätten daraufhin mehr Schweinefleisch nach Russland geliefert; doch war damit im August vergangenen Jahres nach der Verhängung des politischen Einfuhrverbotes wegen der Ukrainekrise ebenfalls Schluss. Seither haben Serbien und insbesondere Brasilien ihre Schweinefleischverkäufe nach Russland merklich gesteigert. Doch könne dies allenfalls den Ausfall der Lieferungen aus Nordamerika ausgleichen, nicht jedoch die gerissene Lücke des EU-Schweinefleisches, erklärte die BPEX.
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