Russland ist seinem Ziel, zukünftig ein wichtiger internationaler Exporteur von Schweinefleisch zu werden, wieder ein Stück näher gekommen. Darauf lassen zumindest die aktuellen Handelsdaten für das erste Quartal schließen. Wie der Dänische Dachverband der Agrar- und Ernährungswirtschaft (L&F) berichtete, sind die russischen Schweinefleischausfuhren von Januar bis März 2021 im Vergleich zum Vorjahresquartal um fast ein Drittel auf 48.240 t gestiegen. Im vergangenen Jahr hatte sich der internationale Verkauf insgesamt bereits um 86 % auf gut 200.000 t erhöht, womit Russland weltweit siebtgrößter Exporteur von Schweinefleisch war.
Im aktuellen Berichtszeitraum stützte sich der Zuwachs allerdings fast ausschließlich auf die um das Fünffache gestiegenen Lieferungen nach Vietnam, die sich auf 25.200 t beliefen. Damit ging gut die Hälfte aller russischen Schweinefleischexporte in dieses asiatische Land, wobei die Ware zu einem Drittel aus Schlachtnebenerzeugnissen bestand. Zweitwichtigster Absatzmarkt war trotz der politischen und militärischen Spannungen die Ukraine mit 9.870 t.
Marktzulassung in China fehlt weiterhin
Auch wenn die Schweinefleischexporte Russlands in den vergangenen Jahren zugenommen haben, ist die internationale Kundschaft im Vergleich zu anderen Anbietern auf wenige Länder begrenzt. Insbesondere die erhoffte Marktzulassung in China ist immer noch nicht erfolgt, was einen großen Schub für den Export bedeuten würde.
Unterdessen ist der vormals umfangreiche Import von Schweinefleisch fast vollständig zum Erliegen gekommen. In den ersten drei Monaten 2021 wurden lediglich 2.260 t eingeführt. Der ehemalige Hauptlieferant Brasilien verkaufte im ersten Quartal 2021 gar kein Schweinefleisch mehr nach Russland.