Ungeachtet von neuen Fällen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) und dem Auftreten von mutierten Viren geht die chinesische Regierung weiter davon aus, dass sich die heimische Schweineproduktion 2021 zügig erholen wird. Das Landwirtschaftsministerium in Peking teilte am vergangenen Donnerstag mit, dass sich der Sauen- und Schweinebestand weiter erholt habe und die Produktionskapazitäten zugelegt hätten. So sei die Zahl der fruchtbaren Muttertiere im Januar gegenüber dem Vormonat um 1,1 % und im Februar um 1,0 % gewachsen. Damit sei der Sauenbestand um 34 % größer ausgefallen als im Februar 2020 und belaufe sich auf 95 % im Vergleich zu Ende 2017, bevor 2018 die ersten ASP-Fälle bekannt geworden seien. Die Schweinepopulation insgesamt bezifferte das Ministerium auf gut 400 Mio. Tiere und gab an, dass die Schlachtungen bei den landesweit meldenden Unternehmen im Februar mit 14,24 Mio. Stück um 71,2 % über dem Vorjahresmonat gelegen hätten.
Sinkende Schweinefleischpreise
Unter Berücksichtigung von Faktoren wie der Bestandserholung, der Anzahl neugeborener Ferkel und des Umsatzes mit Schweinefutter werde erwartet, dass die Schweineschlachtungen im ersten Halbjahr 2021 um etwa 65 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum zunehmen würden, so das Pekinger Agrarressort. Die Phase der knappsten Schweinefleischversorgung sei vorbei, und die Marktpreise würden sinken. So sei der Preis für „Basarschweinefleisch“ in den vergangenen sieben Wochen kontinuierlich gesunken und liege aktuell mit landesweit umgerechnet 5,97 €/kg um rund 21 % unter dem Vorjahresniveau. Zudem hätten die Schlachtschweinepreise im Vorjahresvergleich um 23 % nachgegeben; zuletzt seien bezogen auf das Lebensgewicht im Landesdurchschnitt 3,55 €/kg gezahlt worden. Bei den Ferkelpreisen in China ist jedoch weniger Entspannung zu beobachten. Diese lagen Mitte März laut statistischen Erhebungen zwar um gut 14 % unter den Spitzenwerten von August 2020, doch im Vorjahresvergleich betrug der Rückgang nur 3 %. Für ein 20 kg Ferkel soll sich der Preis auf noch fast 225 € belaufen haben. Regierungsunabhängige Analysten werten dieses hohe Niveau als Knappheitsindikator und rechnen aufgrund der Tiergesundheitsprobleme im Schweinebestand mit einer langsameren Produktionserholung.