Kinder, die auf Bauernhöfen mit Tierhaltung aufwachsen, bekommen seltener Allergien als Kinder aus der Stadt, da die Atemluft der „Landkinder“ oft bakterielle Bestandteile enthält. Durch diese werde das Enzym A20 gehemmt, das die Reaktionsfähigkeit des menschlichen Immunsystems beeinflusst, fanden Wissenschaftler der Universität Gent (Belgien) heraus.
Für die Studie wurden Versuche an Mäusen und Untersuchungen an Menschen mit Endotoxinen durchgeführt. Endotoxine sind Substanzen, die von Bakterien freigesetzt und vom Menschen über die Schleimhäute aufgenommen werden.
Die Mäuse erhielten zwei Wochen lang täglich Endotoxine in einer geringen Dosis. Anschließend konfrontierte man die Mäuse mit Staubmilben. Ergebnis: In der „Endotoxin-Gruppe“ zeigten die Mäuse keine allergischen Reaktionen.
Wie der Spiegel berichtet, prüften die Wissenschaftler in weiteren Versuchen die Abläufe im menschlichen Gewebe. Sie analysierten mit Zellkulturen von Lungengewebe gesunder Probanden und Asthmapatienten, wie die Zellen auf Endotoxin reagieren. Bei den Gesunden hätten sich weniger der für Allergien typischen Entzündungsmoleküle gebildet, heißt es in der Studie. Für A20 zeigte sich bei diesen Probanden, dass es in größeren Mengen in den Zellen vorhanden war, als bei Asthmatikern. Für die schützende Rolle einer Bauernhof- oder Tierhaltungsumgebung sei dieses Enzym demnach ein wichtiger Faktor, schließen die Forscher.
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