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topplus Optimale Abferkelung

Acht Tipps für die Ferkelgeburt

Wie sieht ein optimaler Start ins Ferkelleben aus? Darüber haben wir mit Katrin Bergmann gesprochen. Sie ist Betriebsleiterin einer großen Sauenanlage in Goch am Niederrhein.

Lesezeit: 3 Minuten

Für Sauenhalter zählt jedes Ferkel – beim aktuellen Preis erst recht. Wie der Nachwuschs gesund auf die Welt kommt, erklärt unsere Expertin.

1. Sau willkommen heißen

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Zu einer entspannten Ankunft im Abferkelstall gehört für Sauen eine Begrüßungsportion Futter. Dafür bekommen sie morgens im Wartestall etwas weniger zu fressen.

Beim Einstallen sollten sie frisch gewaschen sein. Wichtig dabei: Die Sauen müssen eng genug stehen, um sich aneinander zu reiben und so den Schmutz zu lösen. Zu eng darf es aber auch nicht sein, denn das führt zu Stress – auch für die ungeborenen Ferkel.

Einige Tage vor der Geburt dient ein jodhaltiges Dipmittel zur Desinfektion und Pflege des Gesäuges. Auftragen lässt es sich ideal per Rückenspritze.

2. Nur im Notfall eingreifen

Nach der Geburt müssen Ferkel schnell trocknen. Im besten Fall schaffen sie das dank Einstreu und Wärme allein. Nur wer bei einem Ferkel gar keinen eigenen Antrieb feststellt, sollte es vorsichtig trockenreiben, um den Kreislauf anzuregen und es dann ans Gesäuge setzen. Für die Nabelschnur gilt das Gleiche: Nur eingreifen und selbst abschneiden, wenn es nicht anders geht. 

3. Bei der Geburt helfen

Wenn eine Geburt stockt, bitte nicht zögern! Oft hilft ein fester Massagegriff in die Flanke, damit das nächste Ferkel herausrutscht. Alternativ regt Oxytocin die Wehentätigkeit an. Dafür muss aber der Geburtskanal frei sein. Ansonsten ist aktive Geburtshilfe nötig.

Auf eine Nachtwache rund um die Abferkelung verzichtet Katrin Bergmann, deckt aber möglichst viel Tageszeit ab. Neugeborene Ferkel brauchen Ruhe. Bis auf einen Wurfausgleich bei zu vielen Ferkeln pro Wurf sollte deshalb am ersten Tag nicht viel passieren.

4. Einstreu selbst mischen

Katrin Bergmann hat die Erfahrung gemacht, dass Hygienepulver zu aggressiv sein kann. Bei empfindlichen Ferkeln entzündet sich der Kronrand über den Klauen. Deshalb mischt sie vor dem Einstreuen der Ferkelnester Sägemehl unter das Pulver. Es neutralisiert die Mischung und nimmt Feuchtigkeit auf.

5. Tief durchatmen

Wenn ein Ferkel nicht in Gang kommt, könnte noch zu viel Schleim in den Atemwegen sitzen. In diesem Fall einfach etwas Melissengeist auf die Rüsselscheibe sprühen, um ein Niesen zu provozieren. Danach kann das Ferkel meist wieder befreit atmen.

Alternativ können auch ein paar Spritzer kaltes Wasser oder ein Akupressurgriff rechts und links in den ­Nacken helfen.

6. (Biest)milch für alle

Nach der Geburt gleich jedes Ferkel mit frischer Biestmilch füttern? Das wäre der Optimalfall. Alternativ können Sauenhalter Ersatzmilch aus Milchpulver anrühren und per Drencher verabreichen. Ein Flaschenwärmer für Babies hält sie auf Tränketemperatur.

Haben schwache Ferkel sofort etwas Warmes im Bauch, schaffen sie es danach oft allein zum Gesäuge, um dort Biestmilch aufzunehmen.

7. Besser Jung- oder Altsau?

Schwache Ferkel zu Altsauen mit hoher Milchleistung setzen? Das kann funktionieren. Allerdings kommen die Kleinen mit Jungsauen oft besser klar. Deren Gesäugeleiste sitzt tiefer und die kleineren Zitzen lassen sich einfacher ins Maul nehmen.

Jungsauen sollten im Abferkelstall immer zwischen zwei erfahrenen Altsauen stehen, die Ruhe ausstrahlen.

8. Vorsicht bei Tassensystem

Bei großen Würfen lohnt sich eine Extraportion Milch – je nach Bedarf auch über ein automatisches System. Doch das sollten Sauenhalter erst in Betrieb nehmen, wenn alle Sauen geferkelt haben.

Warum? Fließt nicht genug Milch durch die Leitungen, dient die warme Flüssigkeit als Brutstätte für Bakterien. Bei den ersten Würfen ist deshalb eine Schale hy­gienischer, die von Hand befüllt und bei Bedarf gereinigt wird.

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