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Zehn Tipps für eine optimale Genesungsbucht

Kranke oder verletzte Schweine brauchen einen ruhigen, weichen und warmen Platz, um wieder auf die Beine zu kommen. top agrar zeigt, wie eine optimale Genesungsbucht aussehen sollte.

Lesezeit: 5 Minuten

Schweinen ergeht es ähnlich wie uns Menschen: Wenn sie krank oder verletzt sind, sehnen sie sich nach Ruhe, Wärme und maximalem Komfort. Nur wenn sie von ihren Buchtengenossen getrennt aufgestallt, rechtzeitig behandelt und optimal versorgt werden, haben sie überhaupt eine Chance, wieder fit zu werden. Am besten gelingt dies in speziellen Genesungsbuchten. Hier hat sie der Tierhalter schnell im Blick und kann individuell auf ihre Bedürfnisse eingehen.

Die folgenden zehn Praxistipps zeigen, worauf Sie beim Einrichten von Krankenbuchten achten sollten.

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1. Aussicht auf Heilung?

Ob ein Tier noch Aussicht auf Genesung hat und die Schlachtreife erreichen kann oder notgetötet werden sollte, muss für jedes Tier individuell entschieden werden. Hilfe bieten hier die Leitfäden zur Transport- und Schlachtfähigkeit sowie zum Nottöten von Schweinen, die die LWK Niedersachsen gemeinsam mit der TiHo Hannover und dem Landkreis Cloppenburg erarbeitet hat. Im Zweifelsfall sollten Sie Ihren Tierarzt zu Rate ziehen.

2. Separationsbucht

Bei äußeren Verletzungen wie kleinen, offenen Wunden und leichten Bissverletzungen reicht es oft schon, die betroffenen Tiere kurzzeitig von der übrigen Gruppe zu separieren und zu behandeln. Ideal ist es, wenn sich für diese Tiere kleine Bereiche der Bucht flexibel durch Gitter oder Trennwände abgrenzen lassen. So bleiben die Schweine in Sicht- und Geruchskontakt zu ihrer Gruppe und können nach ihrer Genesung problemlos wieder in die Gruppe integriert werden. Alternativ können auch leer stehende Buchten als Separationsbucht genutzt werden. Das Zurückstallen in die Gruppe wird dann jedoch schwieriger.

3. Krankenabteil

Schwer erkrankte und nicht gruppenfähige Tiere müssen in eine separate Genesungsbucht umgestallt werden. Die Genesungsbuchten können direkt im betroffenen Abteil eingerichtet werden, wie dies in der Ferkelaufzucht häufig der Fall ist, oder in einem gesonderten Krankenabteil. Ein extra Abteil bietet den Vorteil, dass sich die Keime nicht weiter unter den noch gesunden Tieren verbreiten können. Das Krankenabteil sollte in möglichst viele kleine Genesungsbuchten unterteilt sein. Während Sauen nach ihrer Heilung wieder in die Gruppe integriert werden, gibt es für Mastschweine in der Regel kein Zurück. Sie gehen zum Schlachter, sobald sie sich erholt haben beziehungsweise wieder transportfähig sind und keine Wartezeit mehr besteht.

4. Weiche Liegefläche

Kranke und verletzte Tiere benötigen in der Genesungsbucht eine weiche, trockene Liegefläche. Das können Stroheinstreu oder Sägespäne sein, wenn das Güllesystem es zulässt. Einstreu bietet den Vorteil, dass sich Schweine mit gestörter Thermoregulation hier besser warm halten können. Alternativ sollte zumindest eine weiche Gummimatte als Unterlage dienen. Der Vorteil von Gummimatten: Sie lassen sich nach Gebrauch reinigen und zum Trocknen im Zentralgang an die Wand hängen bis sie wieder gebraucht werden, wenn die Krankenbucht neu belegt wird.

5. Wärme tut gut

Da kranke Schweine schneller frieren, sollten Sie das Krankenabteil zwei bis drei Grad wärmer heizen als die Abteile für gesunde Tiere. Befinden sich mehrere kranke Schweine in einem Abteil, erkennen Sie am Liegeverhalten der Tiere, ob es warm genug ist. Liegen sie wohlig ausgestreckt nebeneinander, ist es in der Regel warm genug. Liegen sie hingegen aufeinander, ist es zu kalt. Und wenn die Tiere stark verdrecken, ist es ihnen womöglich zu warm und sie suchen die Kotecken auf, um sich abzukühlen.

6. Pro Bucht ein Automat

Zum Füttern der Tiere eignen sich Trockenfutterautomaten oder Volumendosierer. Sie können von Hand oder automatisch befüllt werden. Jeder Automat sollte aber immer nur eine Bucht versorgen, denn Genesungsbuchten werden unregelmäßig belegt. Und das Futter in unbelegten Buchten kann schnell verderben beziehungsweise den Stall­geruch annehmen.

7. Eigene Tränke

Jedes Tier muss zu jeder Zeit freien Zugang zu sauberem Wasser haben. Das gilt für kranke Tiere erst recht. Deshalb muss pro Genesungsbucht mindestens eine Tränke fest installiert sein. Offene Tränken erleichtern geschwächten Tieren die Wasseraufnahme. Festliegende Schweine müssen zusätzlich mit Wasser und Futter versorgt werden.

8. Genau dokumentieren

Um den Krankheitsverlauf über mehrere Tage hinweg genau überwachen zu können, sollten Sie zu jedem erkrankten oder verletzten Tier genaue Aufzeichnungen anfertigen. Die Aufzeichnungen sind Teil des Bestandsbuches. Um welche Verletzung bzw. Erkrankung handelt es sich? Wann wurde sie festgestellt? Ist das Tier unverwechselbar gekennzeichnet? Hatte es Fieber? Wann wurde es in die Genesungsbucht umgestallt? Wie, wann und von wem wurde es behandelt? Ließ sich ein Heilungserfolg beobachten? Welche Wartezeiten sind zu beachten, und wann wurde das Tier zurückgestallt, verkauft oder notgetötet?

9. Keine Keime verschleppen

Betreuen Sie die Tiere im Krankenabteil immer erst am Ende des Stallrundgangs. Wechseln Sie vor dem Abteil die Schuhe, um keine Keime zu verschleppen. Benutzen Sie zudem Einmalhandschuhe und Einmalkanülen, wenn Sie kranke Schweine behandeln.

10. Kühlschrank in der Nähe

Der Kühlschrank für die Medikamente sollte möglichst in der Nähe des Krankenabteils stehen. Im Idealfall befinden sich dort auch ein Waschbecken sowie ein Mülleimer, um gebrauchte Einwegkanülen zu entsorgen.

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