"Das generelle Verbot sehe ich nicht unkritisch", wird Klaus Wallner von der Landesanstalt für Bienenkunde der Universität Hohenheim in der heutigen Ausgabe der Schwäbischen Zeitung zitiert. Seiner Meinung nach hätte der gesamte Naturhaushalt in den Blick genommen werden müssen. Der Erhalt des Rapsbestandes als entscheidende Nahrungsquelle sei für das Überleben der Bienen wichtiger als ein Verbannen von drei Neonicotinoiden aus dem Ackerbau.
Den wenigsten Imkern und Politikern sei bewusst, dass diese Entscheidung den Bienen gar nichts bringe und die Ersatzmaßnahmen die Lage verschlechtern könnten, so Wallner weiter. Er vermutet, dass in der Praxis nun andere Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen erfolgen würden, die wiederum andere nützliche Kleinstlebewesen vernichten würden. Zudem könne der nun aufwendigere Pflanzenschutz dazu führen, dass viele Landwirte vom Rapsanbau auf Soja umsteigen. "Das wäre dann ein dramatischer Bumerang!," so Wallner.