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Testprotokoll - John Deere 6130 R

Lesezeit: 6 Minuten

Super Verarbeitungsqualität, hoher Fahrkomfort und einfache Bedienung kennzeichnen den JD. Allerdings fehlen dem Schlepper trotz gutem Monitor wichtige Funktionen.


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Die Verarbeitungsqualität liegt auf hohem (Pkw-)Niveau. Die Kabine ist luftig und hell (2 Glasdachluken). Der Aufstieg von links ist gut und auch von rechts okay. Mit 156 x 167 cm (L x B) hat der John Deere die größte Kabine im Test. Trotz des Vierpfosten-Konzepts steht die geöffnete Tür nur 45 cm über. Guter, recht sperriger, aber hochklappbarer Beifahrersitz (Lehne abklappbar als Ablage). Die Lenksäule schwenkt per Hebel weg, nicht per Pedal. Echtes elektrisches Kühlfach, gute Ablagen und reichlich Steckdosen (sogar 230 V/150 W). Beste Arbeitsbeleuchtung (optional bis zu 24 Scheinwerfer, davon max. 8 Xenon, Aufpreis: 4 447 €!). Individueller Zündschlüssel mit Wegfahrsperre.


Die Sicht zu den Seiten ist gut und nach hinten okay. Nach vorne stören etwas die ziemlich wuchtige Haube und der Auspuff. Beim EcoShift gibt es keine Mulitfunktions-Armlehne jedoch beim AutoPowr. Generell kein Joystick lieferbar. Trotzdem sind die Bedienelemente übersichtlich auf der Konsole angeordnet. Doch dabei geht ziemlich viel Platz für die altmodische und sehr mechanische Schaltkulisse drauf.


Die meisten Einstellungen laufen über den Monitor CommandCenter, der zwar klein ist (17 cm diagonal), aber super Bildqualität abliefert und in flotten 7 sec hochfährt. Die Bedienung läuft per Dreh-Knopf plus Entertaste, über Schnellzugangstasten und optional auch per Touch, wie bei unserem Testschlepper. Das Menü ist sehr übersichtlich, Klartext direkt darunter erklärt die Symbole. Einzelne Einstellebenen lassen sich auch per PIN-Code sperren, damit z. B. der Erntehelfer nichts verstellen kann. Die echte Klima-Automatik – sogar mit Beschlagsensor – ist komfortabel. Gute Bluetooth-Freisprecheinrichtung per Radio/Monitor.


Der DPS-Motor ist mit gekühlter Abgasrückführung und Dieselpartikelfilter ausgestattet – AdBlue ist nicht nötig. Der Boost heißt IPM, damit liefert der John Deere maximal 101 kW (137 PS) an der Zapfwelle ab (das IPM bringt 8 kW im Vergleich zur Höchstleistung ohne Boost). Den spezifischen Verbrauch von 249 g/kWh muss man mit den Gesamtverbräuchen der Testkandidaten aus der AdBlue-Fraktion vergleichen. Er liegt beim 6130R rund 3 % über dem Schnitt des Tests (Ø 242 g/kWh incl. AdBlue). Ziemlich genau auf dem Durchschnittsniveau von 269 g/kWh (geboostet, inkl. AdBlue) bewegt sich der Schlepper beim Verbrauchsschnitt über die 6 Messpunkte: 270 g/kWh. Den Dieselverbrauch für die Regeneration des Partikelfilters beziffert die DLG auf 0,1 bis 0,2 %. Das wirkt sich also so gut wie nicht aus. Leider gibt’s nur ein Handgas und keine Drehzahlspeicher (nicht einmal im iTec) – das ist in dieser Klasse nicht mehr zeitgemäß. Allerdings lässt sich die Motordrehzahl per Monitor begrenzen (1 050 bis 2 100).


Das AutoQuad Plus Ecoshift (24/24) ist in die Jahre gekommen – die sechs Gruppen lassen sich nur sehr mechanisch wechseln. Es gibt nur 4 Lastschaltstufen (das bessere DirectDrive gibt es nur für die Sechszylinder). Positiv: Im Hauptarbeitsbereich gibt’s 9 gut überlappende Übersetzungen. Die LS-Knöpfe liegen auf dem Schalthebel (inkl. praktischem Kupplungsknopf) und zusätzlich auch neben der EHR. Dazu kommt die wirklich sehr gut abgestimmte LS-Schaltautomatik (einfach einstellbar per Terminal, limitieren der höchsten LS-Stufe per Knopfdruck). Das Getriebe hat eine klare und gute Parksperre.


Ein Richtungswechsel ist nur per Wendeschalthebel möglich: Der ordentliche Hebel links am Lenker hat eine klare Neutralstellung. Per Monitor lässt sich einstellen, ob das Getriebe die LS-Stufen beim Richtungswechsel hoch- oder runterschalten soll (+ 3 bis – 3 LS-Stufen).


Das Getriebe punktet mit einem hohen Wirkungsgrad: Von den an der Zapfwelle ohne Boost gemessenen, max. 93 kW (126 PS) bleiben vor dem Bremswagen immerhin noch 84 kW (114 PS) maximale Zugleistung über. Der spezifische Verbrauch beim Ziehen ist mit 275 /kWh rund 2 % günstiger als der Gruppenschnitt von 280 g/kWh (inkl. AdBlue).


Beim Hubwerk hat uns besonders der hydraulische Oberlenker mit seiner Entlastungsfeder (EasyGuide) gefallen. Auch die restliche Ausstattung ist okay. Unglaublich aber wahr: Für den JD-eigenen Frontkraftheber gibt’s ab Werk keine Außenbedienung (Händlernachrüstung möglich). Hat man hier z. B. ein Gewicht gekoppelt und vergisst vorne an der Fronthydraulik den Kugelhahn umzulegen, kann es eine Öldusche geben, sobald man an Ventil I einen Schlauch kuppeln will (besser wäre ein separates Ventil für die Fronthydraulik). Mit 6,3 t durchschnittlicher Hubkraft hebt der Schlepper unter Gruppenniveau – unseren Fünfschar liftete er im Stand (mit Erde auf den Steichblechen) nur schwer aus dem Boden.


Das Bedienzentrum für Schnellaushub und Arbeitstiefe gab es ähnlich schon auf dem ersten 6000er. Es lässt sich immer noch gut und einfach damit arbeiten. Leider kann man den Kraftheber nur in höchster Position sperren und auch nur da ist die Transportdämpfung aktiv. Alle weiteren Einstellungen laufen klar und logisch übers Terminal. Gute Außenbedienung auf beiden Seiten.


Die Außenbedienung, z. B. für den Oberlenker, ist auf Ventil III festgelegt. Hydraulik mit vier Fingertipp-Hebeln, kein integrierter Kreuzhebel, feste Zuordnung von Hebeln und Anschlüssen. Zentrales und einzelnes Sperren möglich. Die Hydraulikeinstellungen laufen sehr komfortabel per Terminal. Durchfluss und Zeit lassen sich jeweils für beide Seiten des Ventils zusammen oder getrennt einstellen (3 unterschiedl. Ansprechverhalten für Steuergeräte). Auch bei aktiver Zeitsteuerung kann man die Fingertipp-Hebel proportional nutzen; die Zeit läuft erst, wenn man den Hebel über die kleine Raste zieht – das ist an sich praktisch, geht aber etwas schwer. Die Pumpe fördert 123 l/min Öl (Ø 137 l/min). Die entnehmbare Ölmenge ist mit 37 l okay.


Vorwählen von 540, 540 E und 1 000 übers Terminal. Für jede Übersetzung lässt sich ein Drehzahllimit programmieren. Der Konsolenschalter ist okay, der Rest nicht mehr ganz zeitgemäß: Sehr umständliche Aktivierung der Außenbedienung. Und die zu einfache Automatik (nur wege- nicht hubhöhenabhängig) gibt’s ausschließlich nur im Vorgewende-Management iTEC.


Für den 4WD gibt es 3 Knöpfe: 1 für Auto, 1 für Permanent und 1 mit einem Bremssymbol (4WD ist nur beim Bremsen aktiv – die anderen nennen das einfach „Aus“). Die Automatik ist einfach: „Aus“ über 23,3 km/h, wieder „Ein“ unter 21 km/h. Wie bei JD üblich gibt’s nur einen Fußtaster für die Diff.-Sperre. Wer das automatisch haben möchte, muss das iTEC programmieren, und dann geht es nur wegeabhängig. Hier können andere mehr.


Der Schlepper hat zwar mit 2,76 m den größten Radstand im Test, der Wendekreis ist aber mit 11,60 m genau im Schnitt der Gruppe. 3,5 t Zuladung und 10 t zul. Gesamtgewicht liegen ebenfalls im Testdurchschnitt.


Sehr hoher Fahrkomfort – hier gibt es kaum was auszusetzen. Die niveauregulierte Kabine und die Frontachse arbeiten gut zusammen. Per Monitor lässt sich das Federverhalten verstellen, der Effekt ist aber nicht besonders groß. Die Bremsen arbeiten sehr präzise. Elektrisch verstell- und teleskopierbare Außenspiegel, endgültig perfekt wären zusätzliche Weitwinkelspiegel. Zwar gibt es keinen klassischen Rücksteller für den Blinker, tippt man ihn aber an, stellt er sich wegeabhängig wieder ab und erkennt sogar, ob der Schlepper mit Anhänger unterwegs ist (das gibt’s bei JD übrigens schon länger). -gh-

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