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Vier Kratz-Bürsten im Kehrtest

Lesezeit: 4 Minuten

Der Dreck muss weg! Bei festem Straßenschmutz geht das nur mit einem Kratzer vor der Kehrmaschine. Wir haben vier Maschinen verglichen.


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Auch wenn 2016 die Silomaisernte meist ohne Straßenschmutz lief – das Problem bleibt: Nur mit der Kehrmaschine lässt sich festgefahrener Lehm nicht von der Straße bürsten. Kommt Regen dazu, wird die Fahr- zur Rutschbahn. Seit einigen Jahren gibt es deshalb spezielle Schmutzkratzer, meist als Vorbaugerät für Kehrmaschinen. Doch wie arbeiten die Kratzer unter erschwerten Bedingungen und welche Bauform ist die beste?


In einem Systemvergleich zusammen mit Adler-Arbeitsmaschinen haben wir vier Kratzerbauformen in Kombination mit Kehrmaschinen verglichen:


  • KV270: Ein separater Kratzer für den Frontanbau. Der Kratzer lässt sich mit einer vorhandenen Maschine im Heck kombinieren.
  • Kehrmaschine K600 mit vorlaufendem Kratzer. Der Kratzer lässt sich gegen eine Sammelwanne tauschen.
  • K750: Kehrmaschine und Kratzer mit integrierter Förderschnecke, um große Schmutzmengen zur Seite zu fördern. Diese Lösung entwickelt Adler zusammen mit top agrar. Sie trat als Prototyp an und wird auf der EuroTier stehen.
  • K750: Kehrmaschine mit Sammelwanne und V-förmigem Kratzer. Kratzer und Sammelwanne lassen sich unabhängig schwenken und damit gemeinsam oder getrennt einsetzen.


Natürlich gibt es die getesteten Maschinen auch in anderen Abmessungen. Und wie immer bei unseren Systemvergleichen konzentrieren wir uns auf eine Marke, um Herstellerunterschiede auszublenden. Die Ergebnisse lassen sich auf ähnliche Geräte anderer Firmen übertragen.


Unseren Test haben wir wie immer bei den Kehrmaschinen auf dem Betrieb der Familie Bröker in Heek-Nienborg durchgeführt. Hier stand uns eine Asphaltstraße mit rauer Oberfläche zur Verfügung. Anspruchsvoll für die Kratzer war vor allem die leicht gewölbte Oberfläche des Wirtschaftsweges.


Klebriger Schmutz:

Besonders schwierig ist halbtrockener, festgefahrener Schmutz. Deshalb haben wir für unseren Vergleich per Teleskoplader ein feuchtes Lehm-Mutterbodengemisch auf der Straße verteilt und festgefahren.


Jede Maschine musste zwei Durchläufe meistern: Den ersten bei großer Schmutzmenge und den zweiten bei „normaler“ Verschmutzung. Aus unserer Sicht muss der „ideale“ Schmutzkratzer in Kombination mit der Kehrmaschine folgende Bedingungen erfüllen:


  • Gute Bodenanpassung, auch bei gewölbter Fahrbahn.
  • Sicheres Lösen von Schmutzplacken.
  • Zuverlässige Funktion auch bei größeren Schmutzmengen.
  • Wahlweise Schieben des Schmutzes oder Abfördern zum Rand.
  • Möglichst saubere Fahrbahnoberfläche nach maximal zwei Überfahrten.


Beim Aufbau der Kratzer arbeitet Adler nach dem Modulkonzept. Jeder Kratzer hat mehrere Einzelsegmente mit 38 cm langen Hardoxschienen. Die Schienen sind jeweils an zwei Federzinken aufgehängt und können auch seitlich pendeln. Bei Verschleiß lassen sie sich wenden.


Verschiedene Kratzer:

Die Kratzerelemente sind entweder in einer Linie nebeneinander oder V-förmig mit entsprechender Überlappung montiert. Einige Eindrücke und Ergebnisse lassen sich für alle Kratzer zusammenfassen:


  • Ein Kratzer verbessert immer das Reinigungsergebnis.
  • Je direkter er hinter dem „Schmutzverursacher“ arbeitet, desto besser.
  • Bei stark festgebackenem Lehm kann auch der beste Kratzer keine Wunder bewirken.
  • V-förmig angeordnete Schieberelemente passen sich besser der gewölbten Oberfläche an als Kratzer mit einer Schieberreihe. Und: Alle Kratzer passen sich der Straße besser an als die Frontladerschaufel. Die Gefahr von Straßenschäden ist deutlich geringer als beim Frontlader.
  • Der Kratzer muss mit einer Rolle in der Höhe geführt sein, sonst „beißt“ er in die Straße.
  • Bei trockenem Schmutz reicht es, die Placken zu lösen – die schräg gestellte Kehrmaschine fördert den Schmutz sicher zur Seite.
  • Bei geringeren Mengen ist die Kombination mit einer Sammelwanne perfekt. Die Wanne ist allerdings schnell voll. Der Fahrer der Kehrmaschinen muss Plätze zum schnellen Entleeren haben.
  • Standardeinsatz ist das Freikehren ohne Sammelwanne mit schräg gestellter Bürste. Je mehr Vorarbeit der Kratzer erledigt, desto besser das Kehrergebnis.
  • Größere Schmutzmengen stauen sich immer vor dem Schieber auf. Fallen die Schmutzbrocken dann über den Schieber, kann die Kehrbürste sie nur schwer vollständig zur Seite fördern.
  • Gewölbte Bleche oberhalb der Kratzer erhöhen die Schiebekapazität.
  • Feuchter Schmutz gleitet auch bei aggressiver Schrägstellung (30°) des Kratzers nicht zur Seite ab. Ein schräg gestellter Schieber hatte bei unserem Test keinen besseren Effekt als ein gerader Kratzer.
  • Bei großen Mengen muss der Fahrer den Schmutz zur Seite schieben (z.B. in eine Feldeinfahrt lenken). Oder ein Element, wie z.B. eine Schnecke, fördert den Schmutz aktiv zur Seite.
  • Feiner, feuchter Schmutz setzt sich oberhalb der Bürste im Kehrmaschinengehäuse ab und fällt dann teils zurück auf die Straße.


In den Kästen fassen wir die Einzelergebnisse der Kratzer-Kehrmaschinenkombis zusammen. Guido Höner

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