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topplus Obstbaumleitern im Test

Praxistest: Welche Leiter eignet sich für meine Obstwiese?

Hoch in die Krone, aber möglichst sicher: Sind dabei spezielle Steighilfen nützlich? Wir haben zwei Praktiker mit drei Leitertypen ins Gelände geschickt.

Lesezeit: 4 Minuten

Dieser Beitrag ist zuerst im Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben erschienen.

Die schönsten Früchte hängen weit oben. Von einer soliden Leiter aus lassen sich viele erreichen. Speziell für Ernte- und Pflegearbeiten an Obstbäumen ­bietet der Fachhandel Obstbaum­leitern an. Sie sind schmal gebaut und werden aufgestellt. Dabei tragen Stützen den Leiterholm. Profis im Obstbau kennen und nutzen diese Spezial-Leitern. Wir wollten wissen, ob sie auch für den Privatbedarf taugen. Zwei Modelle, die wegen ihrer Fußdorne nur auf unbe­festigtem Boden einzusetzen sind, stellten uns die Hersteller für den Praxiseinsatz zur Verfügung:

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  • die einteilige Baumfreund-Leiter von Siedra mit 12 Sprossen, einer höhenverstellbaren Stütze, maximal 3,60 m lang,
  • die zweiteilige Hymer Obstbaumleiter mit 2 x 10 Sprossen, zwei höhenverstellbaren Stützen, maximal 5,28 m lang.
  • Zum Vergleich stiegen die Praktiker auf eine Universal-Leiter: die Hailo S100 ProfiLOT, mit 2 x 9 und 1 x 8 Sprossen, zum Aufstellen oder Anlegen, angelehnt maximal 5,62 m lang.

Zwei Tester, zwei Saisons

Zwei erfahrene Obstliebhaber haben die Leitern für uns ausprobiert. Alfred Brüggemann ist Neben­erwerbslandwirt in Altenberge, Kreis Steinfurt. Er nutzte die Leitern während der Ernte auf seiner Streuobstwiese mit rund 40 hochstämmigen Bäumen. Im Anschluss schickten wir die Leitern zu Klaus Schulte. Der Agraringenieur aus Balve arbeitet beim Naturschutzzentrum Märkischer Kreis. Er pflegt einige Hundert Obstbäume und setzte die Leitern beim Winterschnitt ein.

Beide Männer hatten noch nie eine Obstbaumleiter benutzt. Sie beurteilten die Leitern als solide gefertigt und durchdacht für den Einsatz in Obstplantagen mit kleinen oder halbhohen Bäumen. Beide Modelle erfüllen Vorschriften für den Profi-Einsatz, erkennbar zum Beispiel an den langen, kräftigen Fußdornen und an den rutsch­sicheren Sprossen.

Aufbau fordert Geduld

Klaus Schulte musste bei der Hymer Obstbaumleiter recht lange tüfteln, bis sie sicher stand. Denn bei der Längeneinstellung der Stützen verdrehten sich die Innenrohre mit den Löchern zum Arretieren.

Er sah das Risiko, sich dabei die Finger einzuklemmen. Die Baumfreund-Leiter von Siedra ist einfacher im Aufbau. Trotz fehlender Bedienungsanleitung wusste Alfred Brüggemann sofort, wie der Rastergriff zur Höheneinstellung der Leiter funktioniert.

Bei der dritten Leiter, dem Universal-Modell von Hailo, baute Alfred Brüggemann den besonderen Fuß an. Die Bedienungsanleitung beschreibt detailliert, wie das geht. Mithilfe eines beweglichen Querbalkens lässt sich das stützende Leiterelement an Bodenunebenheiten anpassen. Steht die Leiter gut, wird der Querbalken per Fußpedal arretiert. Davon waren beide Männer angetan.

Mitten ins Geäst

Es kostete die beiden Praktiker zunächst Überwindung, auf die Siedra Baumfreund-Leiter mit nur einer Stütze zu steigen. Doch nach einigem Ausprobieren fasste zumindest Klaus Schulte Vertrauen.

Hier lesen Sie die Bewertung der drei Leitern durch unsere Tester.

Siedra Baumfreund: Klaus Schulte stellte fest, dass er mit der handlichen Einstützen-Leiter viel näher an die Äste herankommt als mit seiner herkömmlichen Anlege-Leiter. Mit der schwenkbaren Stütze lässt sich die Leiter an die Gegebenheiten im Gelände anpassen.

Die Siedra-Leiter war unser kleinstes Modell im Praxiseinsatz. Der Hersteller bietet auch längere Obstleitern an – dann allerdings mit zwei Stützen, wodurch die ­Leiter deutlich schwerer wird. Das längste Modell von 8,37 m wiegt stolze 25,5 kg.

Hymer: Der Zweistützen-Leiter vertrauten unsere Praktiker eher als der einstützigen Leiter. Bei ihr sind die Sprossen durchgängig 30 cm schmal, während die unteren Sprossen bei den anderen Leitern breiter sind, was als komfortabler empfunden wurde.

Die Hymer-Leiter bietet einige Zusatzausstattungen. Dazu zählt eine Spreizsicherung der Stützen, die aus Seilen besteht. Auf unsere Praktiker wirkten sie instabil. Ein Transportband, mit dem die Leiterteile aneinander befestigt werden, war kniffelig einzufädeln und vergleichsweise kurz.

Hilfreich erschien dagegen die sogenannte Libelle. Das ist ein Sichtfenster mit einer beweglichen Kugel in einem der vorderen Leiterholme. Die Lage der Kugel zeigt mit einem Blick, ob beim Aufstellen der empfohlene Einstellwinkel von 75 Grad eingehalten wird. Viel Lob gab es für die Fußdorne bei den beiden Obstbaum-Leitern, die den Stand erheblich verbessern.

Hailo: Die Hailo-Leiter war mit knapp 22 kg deutlich schwerer als die beiden Obstbaumleitern, dafür angelehnt am längsten. Der vertraute Aufbau, die vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten und der leicht an den Boden anzupassende Stützfuß entsprachen den Bedürfnissen unserer Praktiker.

Für die Arbeit in der Obstbaumwiese kann Klaus Schulte auch eine Universal-Leiter des Herstellers Hymer empfehlen. Er arbeitet mit einer Teleskopleiter. Der Hersteller bietet eine verbesserte Version unter der Typbezeichnung „Telestep 4142“ mit einer Standverbreiterung an. Als Zubehör sind Fuß­dorne für den Einsatz auf gewachsenem Boden erhältlich.

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