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Mähdrescher: Mittelklasse holt auf, Topklasse setzt einen drauf

Die Hersteller bauen ihr Angebot im Mähdrusch weiter aus. Dafür optimieren die Ingenieure unter anderem die Vorsätze, die Druschsysteme und sogar Strohhäcksler und das bei gleichem Bauraum.

Lesezeit: 5 Minuten

Mähdrescher der Einstiegsklasse

Bei den kleineren Modellen beschäftigten sich die Hersteller in den letzten Jahren vor allem um die Umstellung auf die neue Abgasnorm. New Holland hat seine TC-Mähdrescher, Fendt seine Baureihen E, L und C und Claas den Avero dafür fit gemacht. John Deere hingegen bietet die kleine W-Serie, die bisher von Sampo im Auftrag gefertigt wurde, für Deutschland gar nicht mehr an. Hier ist der T550 mit 305 PS nun der kleinste Mähdrescher im Programm der Amerikaner. Die W-Serie gibt es aber noch auf anderen Märkten, wie z. B. in Russland. Dort sogar mit der Kabine vom T mit neuem Fahrhebel.

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Mähdrescher der Mittelklasse

Die Hersteller entwickeln auch die Mittelklassemähdrescher weiter. Technik aus den großen Brüdern wandert immer mehr auch zu den kleineren Brüdern. So auch bei Claas, die mit der Technikwanderung gleich eine ganz neue Typenbezeichnung einführen. Der Claas Trion löst künftig den Tucano ab. Mit der neuen Baureihe bieten die Harsewinkler nun acht Basismodelle vom Fünfschüttler bis zum Doppelrotor. Mit Montana-Hangausgleich und den Terra-Trac-Modellen kommt die Baureihe auf 20 Varianten. Das Terra-Trac-Raupenlaufwerk gibt es jetzt bereits für die kleinen Fünfschüttlermaschinen mit 225 kW/306 PS Motorleistung.

Die Schüttler Trion 500 und 600 sind mit dem APS-Walker Dreschwek ausgestattet. Der Dreschkanal bei den 6-Schüttlern wächst im Gegensatz zum Tucano um 12 cm. Bei den Fünf-Schüttlern sowie den Rotormaschinen Trion 700 misst der Kanal 1,42 m in der Breite. Damit kommt der neue 700er Trion mit dem Dreschwerk des alten 700er Lexions. Aus den neuen Lexions stammen hingegen die Fahrassistenzsysteme.

Zudem gibt es jetzt endlich auch beim Claas Trion eine verstellbare Auslasstülle am Abtankrohr. Zum anderen hat der Drescher eine neue Kabine, die unter anderem einen drehbaren Fahrersitz bietet. Das bietet bei Claas der Lexion noch nicht.

Der CH  7.70 von New Holland ist seit diesem Jahr erhältlich. Dieser Mähdrescher schließt die Lücke zwischen der CX- und der deutlich teureren CR-Baureihe. In der Maschine haben die Ingenieure eine Dreschtrommel aus einer Schüttlermaschine mit zwei axialen Rotoren kombiniert. Dadurch schafft man es bei gleichen Chassismaßen mehr Leistung aus der Maschine zu holen.

Mähdrescher der Topklasse

Der Trend bei den Großflächenmähdreschern geht zu immer mehr Motor- und höheren Durchsatzleistungen. Claas, New Holland und Fendt hatten bereits kurz vor der letzten Agritechnica die Marke von 700 PS Motorleistung geknackt. Damals noch ohne viele weitere Infos stellte John Deere seinen neuen Mähdrescher X9 vor. Im letzten Jahr ging auch er ins Feld. Das größere der beiden X9-Modelle, der 1100, leistet aus einem konzerneigenen John Deere Power Tech-Aggregat bis zu 515 kW/700 PS. Die Rotoren des X9 stammen von der S-Serie und wurden für den X9 mit speziellen Fingern im Abscheidebereich verbessert.

Niedrigere Motordrehzahlen sollen Kraftstoffverbräuche reduzieren. Entsprechende Motorsoftwares bringen auch in einem niedrigeren Drehzahlbereich noch Reserven. Hier hat John Deere z. B. das aus den Feldhäckslern bekannte HarvestMotion-Konzept in seinem X9 integriert. Dabei hat man die Motordrehzahl verringert und das Drehmoment des Triebwerkes gesteigert. Die Antriebe sind auf die entsprechend langsamere Drehzahl abgestimmt.

Assistenzsysteme im Drescher

Damit eine automatische Vorfahrtsregelung den Mähdrescher dicht am Leistungsoptimum halten kann, muss das System die Erntemenge so früh wie möglich erkennen. Dazu nutzen die Firmen verschiedene Datenquellen wie z. B. Ertragskarten der letzten Jahre oder die Messungen der Schichtdicke im Schrägförderer und verbinden diese auch.

Zusammen mit anderen Automatiken, die Dreschkorb, Rotor und Reinigung einstellen sowie den Strohhäcksler optimieren sorgen die Assistenzen für entspanntes Fahren. Für eine bessere Übersicht auf den Vorsatz fährt Fendt beim Ideal 10 wahlweise ohne Lenkrad. Die Lenkung übernimmt ein Joystick auf der linken Armlehne.

Die Vernetzung der Maschinen geht ebenfalls weiter. Über Telemetrie lässt sich die Mähdrescherflotte aus dem Büro überwachen, Störungen können direkt zum Händler/ zur Werkstatt geschickt werden und Aufträge lassen sich aus Webportalen auf die Maschinen schicken. Die Mähdrescher kartieren die Fläche mit den Ertragsdaten, die später für die Erstellung von Applikationskarten dienen. Zudem können die Maschinen untereinander. So kann nun auch Case z.B. Bedeckungskarten und Fahrspuren drahtlos zwischen mehreren Mähdreschern synchronisieren.

Schnecken oder Bänder?

Für die Ernte von Früchten mit einem extrem niedrigen Schottenansatz, wie z.B. Soja, sind flexible Schneidwerke wichtig. Hier spielen Bandschneidwerke, sogenannte Draper, ihre Stärken aus. Anstatt einer Schnecke fördern Bänder das Erntegut von links und rechts zur Mitte. Deshalb lassen sich diese Schneidwerke flacher und flexibler konstruieren. Die Vorsätze sind teilweise mit einem beweglichen Rahmen und flexiblen Messerbalken für eine bessere Bodenanpassung auch in unebenem Gelände ausgestattet. Die Arbeitsbreiten reichen dabei mittlerweile über 13 m. John Deere hat mit seinen HD-Bandschneidwerk sogar ein Modell mit 15 m Arbeitsbreite im Programm, allerdings bei dieser Dimension nur mit einem Knickgelenk und ohne flexible Messer.

Auch klassische Schneidwerke erreichen mittlerweile über 13 m. Sie sind durch den einfacheren Aufbau deutlich günstiger als Draper. Claas möchte bei seinen Vario-Schneidwerken durch eine hydraulisch höhenverstellbare Einzugsschnecke punkten. Zudem sind die Rapsmesser nun mechanisch angetrieben, was höhere Kräfte und Effizienz bringen soll.

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